Freitag, 28. Mai 2010

Nach dem Abwasch: Jim & George's Pesto Tutorial

Den Hartgesottenen ist selbstverständlich sofort ins Auge gefallen, dass hier etwas anders ist: Wo ist Jims Kochjacke? Warum kein Intro? Habt ihr das vergessen? Und ist Pesto wirklich ein eigenständiges Gericht? Die letzte Frage bietet die Antwort auf die ersten: Wir überlegten uns von Beginn an, dass es zwei NKFOM-Konzepte geben würde. Die eigentliche Show, deren Episoden jeweils mit Intro, Kochjacke, und all den anderen kleinen Regelmäßigkeiten ausgestattet sind, die euch bislang noch nicht so ans Herz gewachsen sind, dies aber sicherlich bald tun werden. Unterbrochen wird die eigentliche Show dann immer wieder mal durch Tutorial-Beiträge, welche die Zubereitung von grundsätzlichen Zutaten zeigen sollen, um euch eine Alternative zum simplen Fertigprodukt zu bieten, oder vielleicht überhaupt dazu anregen, das ein oder andere einfach Mal "from the scratch" auszuprobieren. Auf diese Zutaten lässt sich dann immer wieder zurückgreifen und wir werden dementsprechend einfach darauf verweisen. Jim & George's Pesto-Tutorial ist somit die erste Ausgabe dieser Reihe und wir hoffen euch gefällt die Idee.

Über die Folge selbst ist zu sagen, dass es jene war, bei der wir das erste Mal gemeinsam vor der Kamera standen. (Ihr erinnert euch an diese seltsame Chronologie, ja?) Wir waren also noch munter, gut gelaunt, ein wenig aufgeregt und ohne Konzept. Wir haben uns vollständig auf freie Improvisation, unsere pulsierende Spontaneität und die Wohlgesonnenheit und das Durchhaltevermögen unserer Kamerafrau verlassen. Letzterer ist immer wieder zu Danken, denn es ist sicherlich nicht immer leicht mit uns. Ersteren ist die derzeitige Drehmethode zu verdanken. Im Augenblick ist es mit dem Dreh nämlich so: wir besprechen kurz was das Rezept als nächsten Schritt diktiert und gehen dann kurz durch, wie wir die nächste Szene bis zum Schnitt gestalten könnten. Dabei funktionieren wir gut im Dialog, so dass ein Einfall rasch Assoziationen beim anderen hervorruft und wir uns so in szenische Details hineinsteigern. Die Szene mit dem Schraubglas ist ein gutes Beispiel dafür, da sie sich tatsächlich ganz genau so beim ersten Durchspielen ereignete, wie ihr sie gesehen habt. Andere Dinge entstehen ad hoc wenn die Kamera läuft. Ein gutes Beispiel dafür sind meine Kommentare als Jim das Pesto schließlich in das Glas füllt und letztlich wirklich darüber lachen musste - und dabei beinahe das Pesto neben das Glas gießt! Dieses Ungewisse ist ganz aufregend. Insofern mag ich besonders, wie unser zunächst recht ernsthaftes Agieren vor der Kamera während der Folge plötzlich einen unvorhergesehenen Weg einschlug und in der erhöhten Gagdichte mündete, wie Katja in den Kommentaren bemerkte.

Und ja, mit Schere-Stein-Papier lösen wir all unsere aufkeimenden Konflikte. (Unser vorheriges Paradigma war Armdrücken, aber da gewann ich immer.)

Wer übrigens genau darauf achtet, kann eine wundersame Verwandlung der Basilikumpflanze beobachten: schaut sie euch mal zu Beginn der Folge und dann, wenn ich das fertige Pesto abschmecke an! Und wer nochmal genau hinsieht erkennt, dass wir nicht nur einmal gemörsert haben, denn am Stößel des Mörsers den Jim in die Hand nimmt, klebt noch ein Basilikumblatt vom vorherigen Versuch. Mein persönlicher Favorit sind die zwitschernden Vögel im Hintergrund. Die haben wir auch für die nächste Folge engagiert. Die kommt übrigens am 08. Juni.

Stay tuned - and hungry, wünschen Jim & Al. Oder Tim und George?

Tool Time, Home Improvement, Hör Mal Wer Da Hämmert, Tim, Al, Jim, George, NKFOM

Dienstag, 25. Mai 2010

NKFOM Jim & George's Pesto Tutorial


Ein Pesto ist eine sehr vielfältige und schmackhafte Würzpaste aus Italien. Vielfältig zum einen was die Variationsmöglichkeiten der Zutaten angeht. Und zum anderen, was die Verwendung betrifft. Hierzulande kennt man das Pesto vor allem als Pastasauce. In Italien ist es in einigen Gegenden auch Bestandteil einer Minestrone. Benutzt es als Beilage bzw. Dip für Fleisch oder Fisch, als Brotaufstrich, zu Pellkartoffeln oder auch zum verfeinern eines Desserts. Pesto zum Dessert? Warum auch nicht. Versucht mal: Gegrillte Ananas mit süßem Minzpesto und Creme fraiche.

Was die Zutaten und ihre Variationsmöglichkeiten betrifft sieht die Sache nicht minder facettenreich aus. Die Basis eines Pestos bilden dabei in der Regel Kräuter, Nüsse, Käse, Salz, Knoblauch und Olivenöl.
Als Kräuter eignen sich dabei...naja, eigentlich alle. Basilikum, Petersilie, Koriander, Minze, Sauerampfer und, und, und. Im Frühjahr greife ich saisonal bedingt gerne zum Bärlauch. Aber nicht nur Kräuter eignen sich als Basis. Auch Pestos mit getrockneten Tomaten, Zucchini oder auch Steinpilzen erfreuen sich großer Beliebtheit.
In Sachen Nuss gibt es auch keine Grenzen. Klassiker greifen zu Pinienkernen. Diese sind durchaus sehr lecker, aber eben auch nicht gerade billig. Aus diesem Grund verwende ich gerne Cashewkerne, Walnüsse oder auch einfach "nur" Mandeln für mein Pesto.
Beim Käse wähle ich gern einen italienischen Hartkäse. Parmesan, Pecorino oder Grana Padano. Auch hier soll es weitere leckere Käsesorten geben, die man verwenden kann. Wie zum Beispiel einen Sbrinz aus der Schweiz oder gar einen Chester aus England. Da ich persönlich noch keinen großen Draht zum Käse gefunden habe und in diesem Thema nicht so bewandert bin kann ich dazu "noch" keine genaueren Kommentare abgeben.

Nach der Auswahl der Zutaten gilt es diese nun zu kombinieren. Die wohl bekannteste Variation ist ohne Zweifel das Pesto alla genovese, zubereitet mit Basilikum, Pinienkernen, Parmesan und Pecorino, Salz, Knoblauch und Olivenöl. Ich persönlich mag es gern in einer etwas günstigeren Variante mit Petersilie, Walnüssen und Grana Padano. Aber eben auch nicht immer. Je nach Verwendung, Saison oder einfach Lust und Laune kann man sich sehr gut austoben und die Basiselemente vermischen, wie es seinem Geschmack beliebt.
Werfen wir noch einen Blick auf die Zubereitung. Aber erst noch einen Schritt zurück. Das Wort Pesto leitet sich vom italischen "pestare" ab, was soviel bedeutet wie "zerstampfen". Und das ist auch die von mir empfohlene Zubereitungsart - die Zutaten im Mörser zerstampfen. Eine Zubereitung im Mixer ist natürlich ebenso möglich. Man läuft aber schnell Gefahr, dass das Pesto durch das Mixen im Mixer oder mit dem Zauberstab bitter wird. Das hängt aber wohl auch stark von der Qualität des Olivenöls ab. Warum das aber so ist kann ich an dieser Stelle auch nicht sagen und wähle den Publikumsjoker.

Was mir zusätzlich noch am Herzen liegt ist ein Wort zu Pesto aus dem Supermarkt. Diese sind in vielen Fällen durchaus genießbar. Was ich hier ansprechen möchte ist auch nicht in erster Linie der Geschmack dieser Produte, sondern eher die Art der Bezeichnung von Seiten der Hersteller. Häufig liest man Dinge wie "original italienische Rezeptur" oder gar die Bezeichnung "Pesto alla Genovese". Die Wahrheit eröffnet sich einem aber bei einem Blick auf die Zutatenliste. Die klassichen Zutaten wie Parmesan, Pinienkerne und Olivenöl finden sich meist nur in homöopathischen Dosen, um das Kind eben wie gewünscht nennen zu dürfen. Die Hauptbestandteile sind am Ende aber billiges Sonnenblumenöl, Cashewkerne und Grana Padano. So soll es nicht sein. Seid wachsam und schaut zu diesem Thema mal bei abgespeist und Foodwatch vorbei.

So, jetzt wurde genug geredet. Kinder und Spielkinder vor. Jetzt darf mit Essen gematscht werden. Ran an den Mörser.

Pesto, Basilikum, Olivenöl, Pinienkerne, Parmesan, Zitrone, Knoblauch, Rezept, Slebermachen, Video
NKFOM-Pesto


Zutaten:
1 Busch Basilikum
Olivenöl
1 handvoll Pinienkerne
1 handvoll geriebener Parmesan
1/2 Knoblauchzehe
Zitronensaft und -abrieb
Salz & Pfeffer

Nüsse ohne Fett kurz anrösten und fein hacken. Basilikumblätter, eine Prise Salz und gehackten Knoblauch mörsern. Pinienkerne und geriebenen Parmesan dazugeben und mitmörsern. Olivenöl zugeben und weitermörsern bis eine sämige Masse entstanden ist. Mit Salz und Pfeffer würzen und nach belieben mit ein wenig Zitronensaft und -abrieb abschmecken.
Zur Aufbewahrung in ein Glas füllen und mit einer Schicht Olivenöl bedecken. Im Kühlschrank etwa eine Woche haltbar.

Freitag, 21. Mai 2010

Dies und das und einiges andere.

Wir sind immer noch damit beschäftigt es uns in unserem neuen Online-Heim gemütlich zu machen und die ein oder andere Idee für den Blog zu entwickeln. Heute kann ich euch auf zwei neue Gadgets hinweisen, die euch vielleicht gefallen könnten.

Zum einen haben wir auf den cleveren Hinweis von Sarah hin nun am Ende aller Rezepte eine Druck-Funktion eingerichtet. Klickt ihr darauf, erhaltet ihr eine schnörkellose auf schwarz und weiß reduzierte Version des jeweiligen Rezeptes zum einfachen ausdrucken. Der Rand bietet dabei viel Platz für Fotos, eigene Anmerkungen oder schlichte Filzstiftpolemik.

Zum anderen haben wir, auch wenn wir noch in den Kinderschuhen stecken, einen Index all unserer veröffentlichtren Rezepte erstellt, in welchem ihr alphabetisch nach Namen unsere Rezepte nachschlagen könnt. Rezepte, die in der NKFOM-Show zubereitet wurden, sind entsprechend gekennzeichnet. Den Rezeptindex findet ihr von nun an am rechten Bildschirmrand unseres Blogs. Ebenfalls an dieser Stelle nur weiter unten finden sich diese kleinen, schicken Buttons, die darauf hinweisen, dass unser Blog nun in der ein oder anderen Bloggergemeinschaft gelistet wurde. Wenn ihr so beispielsweise auf Küchenblogs klickt, könnt ihr unsere Seite dort mit fünf Sternen bewerten und unsere Herzen höher schlagen lassen.

Ansonsten versuchen wir gerade eine angenehme Regelmäßigkeit hier einzurichten. Unter Vorbehalt - wir werden sehen, ob es dabei bleibt - sieht es derweil so aus, dass wir hier jeweils dienstags und freitags pden Blog updaten werden. Dabei wird es vermutlich jeden Dienstag ein Rezept geben, alle zwei Wochen in Form einer neuen NKFOM-Episode, freitags gibt es hingegen einen Wortbeitrag.

Insofern dürft ihr darauf gespannt sein Dienstag den neusten Teil der NKFOM-Show sehen zu können!

Habe die Ehre.

Dienstag, 18. Mai 2010

Spargel Tagliatelle

Kaum ist man ins Kochblog-Geschäft eingestiegen, schon findet man überall leckere Anregungen. Dass es im aktuellen Garten-Koch-Event um Spargel geht, kommt sehr gelegen, denn wir wollen uns schließlich auch die Verwendung saisonaler Zutaten auf die Fahne schreiben. Wenn also Spargel, dann right here, right now!

Eigentlich wollte ich für das Gericht grünen Spargel und ungefärbte Pasta verwenden, da ich jedoch lediglich weißen Spargel aus Deutschland fand und der angebotene grüne eine weite Reise anstellen musste, bevor er im Laden landete, entschied ich mich für die umgekehrte Farbvariante: weißer Spargel und grüne Pasta. Und da ich letztens leckere Rezepte mit gebratenen Spargelspitzen bei Mestolo entdeckte, war es an der Zeit etwas in dieser Richtung zu probieren. Here we go:

Spargel, Tagliatelle, Pasta, Nudeln, Gericht, Rezept, Selbermachen, Vegetarisch
Spargel Tagliatelle


Zutaten:
250g Tagliatelle
Olivenöl
1 Zwiebel
1 Knoblauchzehe
1 Stange Lauch
6 Stangen Spargel
1 handvoll Basilikumblätter
150ml Gemüsebrühe
50g Parmesan
Zitrone
Salz & Pfeffer

Pasta nach Packungsanweisung al dente kochen. Den Spargel waschen, die unteren Enden abbrechen und je nach Bedarf schälen. Spargelspitzen aufbewahren. Zwiebel, Lauch und die Spargelstangen grob hacken und in Olivenöl etwa fünf Minuten dünsten. 2/3 der Basilikumblätter und die Gemüsebrühe hinzufügen und leicht einköcheln lassen, bis das Gemüse weich ist. Passieren und mit Salz und Pfeffer abschmecken. In einer (Grill-)Pfanne die Spargelspitzen in ein paar Tropfen Öl von allen Seiten anbraten, bis sie eine schöne Farbe angenommen haben. Aus der Pfanne nehmen und sofort in einem guten Spritzer Zitronensaft und noch mehr Olivenöl wenden. Die Pasta unter die Sauce mengen, auf einem Teller servieren, die Spragelspitzen darauf anrichten und mit den restlichen Basilikumblättern und dem gehobelten Parmesan bestreuen. Jetzt essen!
Rezept drucken

Garten-Koch-Event Mai: Spargel [31.05.2010]

Freitag, 14. Mai 2010

Nach dem Abwasch: Episode 1

Das war also die erste Episode unserer kleinen Show und unter dem Titel "Nach dem Abwasch" werden wir an dieser Stelle ab jetzt jeweils ein wenig über die letzte NKFOM-Episode plaudern. Sozusagen die Lesevariante des Audiokommentars.

Auch wenn "Macaroni and Cheese" die erste Episode ist die wir ausgestrahlt haben, war es nicht die erste von uns abgedrehte. Aber sie war von Beginn an als erste Episode geplant. Verwirrend? Mag sein, aber auch ein Indiz dafür, dass wir viel von George Lucas gelernt haben.

Tatsächlich wäre es allerdings beinahe die letzte Episode geworden, denn wir empfanden unser Tun und Machen während des Drehs als sehr einfallslos. Dafür haben wir unser Fluchvokabular an der ein oder anderen Stelle als die Kamera abgestellt wurde trainieren können. (Übrigens zeugt diese Hintergrundinformation von unseren herausragenden laienschauspielerischen Fähigkeiten, denn man bemerkt kaum, was sich hinter der freundlichen Fassade versteckte. In dieser Hinsicht würde mich interessieren was sich zwischen den einzelnen Familienmitgliedern der Ingalls abspielte, wenn die Kamera aus war). Wir hatten bereits seit einer beinahe zweistelligen Anzahl von Stunden gekocht und gegessen - Essen kann so ermüdend sein! - und so wurden wir zunehmend ambitionsloser. Als wir die Sauce anrührten war ich kurz davor das Handtuch ein und für alle Mal zu schmeißen, denn mal im Ernst, was gibt es langweiligeres als zuzusehen, wie jemand eine Sauce anrührt. Unsere Kamerafrau war jedoch guter Dinge und tatsächlich, als wir uns das Rohmaterial die nächsten Tage ansahen, stieg die Stimmung wieder deutlich. Der Schnitt erledigte letztlich den Rest. Anstatt unserer Unlust freien Lauf zu lassen, hätten wir also lieber mal den Herd putzen sollen. Abzüge gibt es außerdem für die fürchterlichen Lichtverhältnisse - Abenddämmerung - , die maßgeblich für das nur mäßig gute Bild und die teilweise nicht mehr erkennbaren Inhalte der Gefäße verantwortlich sind. Daraus haben wir gelernt und ich kann schon einmal versprechen, dass die nächste Folge (zumindest in dieser Hinsicht) besser sein wird.

Alles in allem gefiel uns die Episode aber gut genug, um das ganze Projekt NKFOM tatsächlich in das virtuelle Leben zu rufen. Aber das wisst ihr ja längst. Die Samen für den ein oder anderen Runninggag haben wir bereits unauffällig ausgesäht und freuen uns darauf, wenn diese bald sprießen werden. Darauf muss ich aber nicht weiter eingehen, denn das wäre wie einen Witz zu erklären, und wie wir alle seit Mark Twain wissen, stirbt dabei der Frosch.

Das musikalisch Thema, welches man im Intro und letztlich auch in voller Pracht im Abspann genießen kann trägt übrigens den Titel "No Music For Old Men" und kristalisiert sich nach 537-maligem Ansehen der Episode als das eigentliche Highlight der Show heraus.

Ein Wort zu meinem "Schneebesen": Man nennt es Rührblitz. Das Küchenutensil eines Jedis. Nicht so plump und so ungenau wie normale Schneebesen. Ein Küchenhelfer aus zivilisierteren Tagen. Anscheinend kann man die Behändigkeit des Rührblitzes auch physikalisch erläutern, aber wie man sieht, bin ich nicht der einzige, der seinen Rührblitz liebt! Ich distanziere mich deutlich von der Werbung für ein bestimmtes Produkt einer bestimmten Firma, aber Go Rührblitz!

Jim etablierte mit dieser Episode übrigens einen Terminus technicus der kulinarischen Fachsprache, den ich euch nur empfehlen kann bei jeder sich bietenden Gelegenheit anzuwenden. Wann hat Butter im Topf die gewünschte Temperatur erreicht, um sie weiter verarbeiten zu können? Wenn alles schön blubbert! Fine and dandy, baby! Fine and dandy! Was ich in dieser Episode hingegen beisteuern konnte war eine kleine praktische Demonstration der dramatischen Pause als rethorisches Stilmittel, und wie man sie nicht anwendet. Gefunden? Gern geschehen.

Nerdige Fragen zur Show beantworte ich gern. Die Kompetenz der kulinarischen Nachfragen gestehe ich hochachtunsgvoll Jim zu. Und zum nächsten Abwasch bringe ich Fotos mit.

Dienstag, 11. Mai 2010

NKFOM Episode 1: Macaroni and Cheese


Vielleicht sind "Macaroni and Cheese" eines der meist unterschätzen Gerichte überhaupt und sicherlich tragen sie auch zu dem oft belächelnden Blick auf die US-amerikanische Küche bei, in welcher sie überaus beliebt sind und für welche sie sinnbildlich stehen können. Dabei begeht man allerdings einen vorschnellen Trugschluss, denn was viele Menschen im angelsächsischen und angloameriaknischen Raum mit diesem Namen assoziieren ist ein Fertiggericht, welches in den späten 1930er Jahren auf dem dortigen Markt plaziert wurde: das Kraft Dinner. In einer blauen Pappschachtel - der "Blue Box" - finden sich eine handvoll Nudeln und ein Pulver, welches im entferntesten irgendetwas mit Käse zu tun haben mag, und welches man im handumdrehen entweder in Milch - "Original Receipe"- oder Wasser - "Easy Mac" - auflöst. Ein herzliches "Yuck" in diese Richtung. Es muss sich also niemand wundern, weshalb Mac'n'Cheese ein so schlechter Ruf voraus eilt.

Es geht auch anders und darum soll es sich bei uns drehen. Die Offenkundigkeit des Namens spielt dabei in einer Liga mit Titeln wie "Snakes On A Plane" oder "Werner Herzog Eats His Shoe": It's exactly what it says on the tin. Es werden keine unnötigen Erwartungen geschürt, dennoch darf man Einfachheit nicht mit Einfallslosigkeit verwechseln. Das Rezept welches wir hier für die NKFOM-Küche verwenden, habe ich von der Köchin eines kleinen Restaurantes im Süden Harlems erhalten, nachdem sie mich mehrmals mit ihrer Variation begeisterte. Sie serviert ihr Rezept sowohl als Vorspeise, als Beilage kombiniert mit Maisbrot und Coleslaw oder als eigenständiges Hauptgericht. Ihr offenes Geheimnis ist es, die Mac'n'Chesse so simpel wie möglich zu halten, und damit steht sie in langer Tradition mit Thomas Jefferson. Kein geringerer als der dritte Präsident der Vereinigten Staaten gilt nämlich als Vater dieses Gerichtes. Laut Aufzeichnungen ließ er den so köstlichen wie gehaltvollen Auflauf das erste Mal 1802 im Weißen Haus servieren und dabei war er so begeistert von diesem später so unterschätzten Gericht, dass er eigens eine Makkaroni Maschine dafür entwickelte und dafür sorgte, dass es bis heute nicht von der Speisekarte der amerikanischen Präsidenten verschwunden ist. Die verschiedenen Quellen sind sich letztlich uneins über diese Origins-Story, und es stellt sich letztlich die Frage, ob die Geschichte mit Jefferson wahr ist. Nun, ich kann keine Details bestätigen, aber dass es die Geschichte gibt, ist wahr.

Macaroni and Cheese, Mac n Cheese, Makkaroniauflauf, Zutaten, Käse, Olivenöl, Rezept, Selbermachen, Video
Macaroni and Cheese


Zutaten:
250g kurze Röhrenpasta
2-3 EL Butter
2-3 EL Mehl
1 Knoblauchzehe, gehackt
200ml Milch - je nach gewünschter Konsistenz
1TL Senf
100g Emmentaler, gerieben
100g Gouda, mittelalt, gerieben
100g Parmesan, gerieben
1 EL Paniermehl
Salz & Pfeffer

Pasta nach Packungsanweisung al dente kochen. Butter in einem Topf anschwitzen, Knoblauch darin anbraten. Mehl vorsichtig hinzugeben und unter ständigem Rühren zu einer glatten Masse vermengen. Milch langsam zufügen und einkochen, bis eine cremige Konsistenz entsteht. Senf unterrühren. Topf vom Herd nehmen und bei ständigem Rühren etwa 2/3 des Käses hinzufügen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Pasta mit der Sauce vermengen und in eine Auflaufform geben. Den restlichen Käse sowie das Paniermehl darauf verteilen und etwa 20 Minuten bei 180°C im Ofen backen, bis eine glodbraune Kruste entsteht.

Freitag, 7. Mai 2010

Nachtragende Pilze und vernetztes Gemüse

Juhu! Wir haben unseren ersten Kommentar erhalten und freuen uns sehr darüber. Über den Kommentar an sich, aber natürlich auch über das Interesse an unseren Aktivitäten und Rezepten. Und damit es beim nächsten Grillen nicht nur Forelle geben muss, möchten wir die Frage nach dem Rezept für die gefüllten Pilze selbstverständlich nicht unbeantwortet lassen. Deshalb gibt es nochmal Nachschlag in Form eines kleinen Nachtrags vom Grillen in Eisenach.

Würstchen und Steaks sind die Klassiker auf deutschen Grills. Und abhängig von der Qualität des Fleisches, des Metzgers, der Marinade und des Grillmeisters kann das durchaus ein Schmaus für den Gaumen des gemeinen Fleischfressers sein. Aber für das Grillen in Eisenach sollte es mal etwas anderes sein. Also gab es Fisch. Auch sehr lecker. Doch die Vegetarier kamen bei dieser Speise mal wieder zu kurz. Aber da wir einige Vegetarier in Eisenach beim Grillen dabei hatten, musste auch für diese gesorgt werden. Aber was grillt man einem Vegetarier? Sojawürstchen und Tofusteak? Nein, nicht wirklich. Ich bin kein großer Freund dieser Fleischersatzprodukte. Es gibt doch so viele Möglichkeiten einen Vegetarier mit Gegrilltem glücklich zu machen. Gemüsespieße und Halloumikäse, Maiskolben und gefüllte Tomaten. All diese Dinge eignen sich auch hervorragend als Beilage zu Fleisch, wenn es mal etwas anderes sein soll als der übliche Kartoffelsalat. Wir beglückten unsere Vegetarier mit gefüllten Pilzen, einem Gemüsepäckchen, das sich auch bestens im Backofen zubereiten lässt und Kartoffeln aus der Glut. Viel Spaß beim Nachgrillen und guten Appetit!

Pilze, Champignons, Grillen, Selbermachen, Rezept
Gefüllte Champignons

Zutaten:
Champignons
1 Päckchen Frischkäse
1 Bund Radieschen
1 Bund Petersilie
1 Stück Ingwer
Zitronensaft
Salz & Pfeffer

Für die Füllung werden die Radieschen mit einer feinen Reibe gerieben oder sehr fein gehackt und mit dem Frischkäse vermischt. Die Petersilie und einen Teil des Radieschengrüns waschen und fein schneiden und zu dem Frischkäse geben. Ein paar Zentimeter Ingwer mit der feinen Reibe zum Frischkäse geben. Fein gehackter Ingwer tut es natürlich auch. Alles schön verrühren und mit dem Zitronensaft, sowie Salz und Pfeffer abschmecken. Die Champignons vom Stiel entfernen und mit der Frischkäsemasse füllen. Für ca. 15 Minuten auf den Grill und gut schmecken lassen.

Gemüse, Paprika, Zwiebeln, Tomaten, Ingwer, Knoblauch, Feta, Grillen, Selbermachen, Rezept
Gemüsepäckchen mit Feta

Zutaten:
1 Paprika
1 kleine Zucchini
1 Tomate
1 kleine Zwiebel
1 Knoblauchzehe
1 Stück Ingwer
Kräuter nach Wahl (Petersilie, Rosmarin oder Thymian)
Olivenöl
Zitronensaft
Salz & Pfeffer
1 Stück Feta
Olivenöl & Rosmarin ODER Ajvar

Gemüse putzen und würfeln. Zwiebel und Knoblauch würfeln und mit dem Gemüse in eine Schüssel geben. Ein paar Zentimeter Ingwer drüberreiben. Kräuter fein schneiden und dazugeben. Ein paar Tropfen Olivenöl und Zitronensaft zugeben. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Kräftig vermischen und auf zwei Lagen Alufolie geben. Den Feta auf das Gemüse setzen und mit Öl beträufeln. Rosmarin schneiden und darüberstreuen. Alternativ lässt sich das Öl und der Rosmarin durch einen Esslöffel Ajvar ersetzen. Die Alufolie zu einem Päckchen falten und fest verschließen und für 20-30 Minuten auf den Grill geben.

Kartoffeln, Grillen, Selbermachen, Rezept
Kartoffeln aus der Glut

Zutaten:
Kartoffeln
Olivenöl
Rosmarin
Salz

Die Kartoffeln werden ordentlich geputzt und trocken getupft. Dann in einer Schüssel mit Olivenöl, Salz und fein geschnittenem Rosmarin marinieren. Einzeln in Alufolie verpacken und je nach Größe der Kartoffel für 10-20 Minuten in die Glut des Grills legen.








Für alle Liebhaber von Sozialen Netzwerken und ähnlichen Errungenschaften des Web 2.0:
No Kitchen For Old Men wird sich diesen sozialen Medien nicht verschließen und wird auch über diese Wege den Kontakt mit euch suchen. Besucht die No Kitchen For Old Men-Seite auf Facebook (und folgt dort unserem Blog! Anm. v. George), bleibt auf dem Laufenden mit dem RSS-Feed oder hört, was aus den Töpfen der NKFOM-Küche in die weite Welt gezwitschert wird.

Dienstag, 4. Mai 2010

Schwarz auf Weiß

Gerade den ersten Atemzug genommen, einen Klaps auf den Po bekommen und in die unendlichen Weiten des World Wide Web entlassen, erregt der „No Kitchen For Old Men“-Blog schon die Aufmerksamkeit der Presse. Hier steht es das erste Mal geschrieben – schwarz auf weiß ab Seite 14 in der aktuellen Ausgabe des Diggla - No Kitchen For Old Men ist gestartet. Und genau dieser Artikel und das zugehörige Grillen in Eisenach waren der Grund, weshalb dieser Blog bereits online ist. Denn fertig geplant war vor ein paar Wochen noch nichts. Es existierte nur eine vage Idee von dem, was hier in Zukunft alles passieren soll. Aber es gab schon einige Interessierte. Einer von ihnen war André vom Diggla. Dieser suchte eine schöne Geschichte und einen Hobbykoch für einen Grillartikel. Beides fand er in Tim, einem der Initiatoren des Blogs, und der Idee des Blogs. Der Idee! Sonst gab es noch nichts. Mitte April sollte ein „Angrillen“ in Eisenach stattfinden, über das in der Maiausgabe des Diggla ein Artikel veröffentlicht werden sollte. Das wäre Werbung für den Blog. Super! Also Butter bei die Fisch’ und mit Vollgas den Blog ans Laufen bekommen. Wie ihr seht: Es hat geklappt. Nicht ganz wie gewünscht, aber wir sind online und das ist auch gut so.
An dieser Stelle gilt es aber noch mal einen Blick nach hinten zu werfen. Auf einen Samstag Mitte April in Eisenach. Bei bestem Grillwetter. Die NKFOM-Crew (ja, der Name ist nicht wirklich geeignet für Abkürzungen) wollte am Vormittag in Eisenach auf dem Wochenmarkt einkaufen, um möglichst frische Produkte am Start zu haben. Es sollte keine Bratwurst und Steaks geben, sondern mal etwas anderes. Forelle vom Grill, Gemüsepäckchen und Ratatouille-Salat, Grillkartoffeln und gefüllte Champignons. Lecker. Voller Vorfreude am Marktplatz in Eisenach angekommen wurden alle auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Ein Gemüsehändler und zwei Blumenstände waren vor Ort. Oh ha. Das war dann wohl nichts. Also Plan B aus der Tasche gezückt und ab in den Supermarkt.
Zurück am Marktplatz ging es zur Location des Angrillens. Der Residenzkeller in Eisenach. Eine wirklich schöne Location im Herzen von Eisenach mit einem tollen Küchenchef. Ivo, an dieser Stelle ein ganz herzlicher Dank für deine Gastfreundschaft, das Bereitstellen deiner Küche und das kühle Bier zum Ausklang des Grillens. Wir kommen gerne wieder.
In Andrés Artikel „Grillgezwitscher“ erfahrt ihr noch eine Menge mehr über den Tag und auch das ein oder andere Rezept. Aber nicht alle. Und da wir hier ein Koch-Blog sind legen wir noch ein sehr einfaches Rezepte für den nächsten Grillabend nach. Aber nicht bevor wir nicht auch André Danke gesagt haben. Für den tollen Tag, die Möglichkeit über Essen, Grillen und den Blog reden zu können und das Eis in der Mittagssonne Eisenachs. Besten Dank. Eine Anmerkung soll ich aber noch in Tims Namen loswerden. Er ist Nordhesse!

Get the flash player here: http://www.adobe.com/flashplayer
Fotos von Sonja Berg.


Forelle, Fisch, Grillen, Rezept, Selbermachen
Forelle vom Grill

Zutaten:
1 Forelle
Butter
Kräuter (z.B. Petersilie & Dill)
Zitrone
Salz

Die Forelle waschen. Die Bauchhöhle salzen und mit Butterflocken, Zitronenscheiben und Kräutern füllen. Von Außen etwas einölen und ebenfalls salzen. In Alufolie wickeln. Von beiden Seiten ca. 10 Minuten grillen. Mahlzeit!
Rezept drucken

Samstag, 1. Mai 2010

Die Sache ist ernst: es geht ums Essen!

Wir laden euch recht herzlich zu unserem Kochblog ein, in dem wir euch von nun an und in regelmäßigen Abständen sowohl Beiträge zum Thema Kochen und Essen, als auch die ein oder andere Kleinigkeit vorstellen werden.
Gemeinschaftliches Essen und Kochen sind nicht nur Teil einer sehr komplexen kulturellen Praxis, sie sind sogar Bestandteil unserer Identität. Dass Kochen zumindest in unserer Gesellschaft hoch im Kurs steht, kann man nicht zuletzt an den zahlreichen (mal mehr mal weniger gut gelungenen) Kochsendungen und -büchern sehen. Dennoch scheint es der Fall zu sein, dass sich hier zunehmend eine recht elitäre Küche durchsetzt, die dem Alltag oft nicht gerecht wird. Uns geht es darum vielfältige Gerichte Tag für Tag kochen zu wollen - ohne übermäßigen Aufwand und überteuertes Brimborium, denn gutes Essen kann durchaus einfach und günstig sein. Wir versuchen trotzdem regionale und saisonale Produkte zu bervorzugen, da uns Nachhaltigkeit und ökologische Aspekte am Herzen liegen. Hier sollen nicht die alten Herren in der Küche stehen und demonstrieren, was mit ein wenig Blattgold an der Forelle alles erzielt werden kann. Dafür gibt es andere Orte. Uns geht es stets um das Hier und Jetzt, um leckere Gerichte, die auf simple Art gelingen können, aber nicht einfältig sind.
Kochen als gemeinschaftliche Aktivität soll selbstverständlich auch unterhaltsam sein. Das versuchen wir nicht aus den Augen zu verlieren. Ein gewisser Dilettantismus und die Liebe zum Essen genügen uns jedoch letztlich, um mit unseren Ideen und Geschichten in die Öffentlichkeit zu treten. In gewisser Weise ist das Punk, Mann. Gern geschehen.

Jim & George


Ps.: Der ein oder andere hat bereits davon erfahren und die Erwartungen scheinen hoch gesteckt zu sein, doch die erste Folge der "No Kitchen For Old Men"-Show mit Jim und George lässt noch ein wenig auf sich warten, denn leider ist die Arbeit nicht bereits "gegessen", wenn sie gedreht wurde. Wir befinden uns sozusagen in der "Post-Production". Aber steht Ihr nicht auch darauf wenn Ihr vom Klo zurückkommt und Euer Essen wartet bereits auf dem Tisch? Insofern habt noch einen Augenblick Geduld, dann wird euch die erste Episode heiß und fettig serviert.

LinkWithin

Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...