Montag, 14. Februar 2011

Schwimmt die Scholle auch links herum? - Der Deutsche See-Filmpreis 2011

"Schwimmt die Scholle auch links herum?" fragen die Macher des fischigsten Filmpreis des Jahres und erhoffen sich natürlich eine Antwort. Sie laden hierzu kreative Köpfe ein, die sich der Herausforderung dieses ungewöhnlichen Unterfangens zu stellen. Aber von vorne.

Die Deutsche See veranstaltet einen Videowettbewerb mit dem Thema: Genuss aus dem Meer. Film- und Kochbegeisterte (ab 16 Jahren) sind aufgerufen ein Video einzueichen, in dem Fisch und Meeresfrüchte die Hauptrolle spielen. Die Videos können in der Zeit vom 14.Februar bis 29.April diesen Jahres auf dem Youtube-Kanal des Deutsche See-Filmpreises hochgeladen werden. Zu den Bewertungskriterien zählen vor allem Unterhaltung, Kreativität und Information. Bewertet werden die Filme in einem ersten Schritt von den Youtube-Nutzern. Deren Bewertung und die Anzahl der Aufrufe bestimmen die Top10-Videos, die in einem letzten Schritt von einer fachkundigen Jury aus Fisch-, Food- und Videoexperten in eine Reihenfolge gebracht werden. Zu gewinnen gibt es natürlich auch eine ganze Reihe toller Preise. Der Sieger wird zu einem dreitägigen Seminars bei "Deutsche See" in Bremerhaven eingeladen, wo er von einer Kutterfahrt über eine Manufakturbesichtigung bis hin zu einem Kochworkshop viele tolle Dinge rund um das Thema Fisch erleben darf. Der Zweitplatzierte darf sich über ein nagelneues iPad freuen. Platz drei erhält einen Warengutschein für das Deutsche See-Sortiment im Wert von 300 €. Aber auch die Viert- bis Zehntplatzierten gehen nicht leer aus. Sie freuen sich über das ausgezeichnete Buch „Die See: Das Culinarium der Meeresfische“.

Das klingt ja hervorragend. Kochen und Filmen, zudem gibt es noch was zu gewinnen. "Wo ist also euer Video?" werdet ihr zurecht fragen.Und leider müssen wir euch an dieser Stelle enttäuschen. Zumindest einen offiziellen Beitrag wird es von uns nicht geben. Warum? Deshalb:


Richtig, George und ich wurden in die offizielle Jury des Deutsche See-Filmpreises eingeladen und eine solche Einladung schlägt man nicht einfach aus. Mit uns in der Jury sitzen die Werbefilmlegende Bulle Berndt, Online-Spezialistin und unicum.de-Redakteurin Kathrin Wischka von Borczyskowski, Food-Experte und Macher des kulinarischen Sammelbandes Port Culinaire Thomas Ruhl, "Deutsche See"-Fischexpertin Martina Buck und Medienwirtschaftsstudentin Anja Rogowski. Ein kompetentes Team, das Ende April einen würdigen Sieger dieser schönen Aktion der Deutschen See küren wird.

Mir bleibt jetzt nur eins zu sagen: Mach mit und lade dein fischiges Video hoch und gewinne einen der tollen Preise! Wir sind sehr gespannt, was uns alles erwartet und bedanken uns zu guter Letzt natürlich bei den Macher dieses Filmpreises für die Einladung in die Jury.

Freitag, 11. Februar 2011

Pasta alla Rob

"Vor einigen Jahren besuchte ich ein Restaurant in Brooklyn – ein Italiener mit einer kleinen Terrasse, abgeschieden von der Straße. Ich bestellte eine Pasta Fresca, mit Kirschtomaten, Büffelmozarella und Rucola. In dem Moment verschmolzen zwei fantastische Welten miteinander – New York und Italien."

So sagte es Rob in meinem kleinen Interview für unseren ersten Teil der Netznachbarn Reihe am Mittwoch. Und dann habe ich mich großspurig darauf eingelassen, aus den wenigen Informationen etwas zuzubereiten. Das halte ich hiermit ein, wenn auch mit Brüchen. Wie man frische Pasta zubereiten kann, haben wir hier bereits Kund getan. Pasta Fresca ist ja erstmal nichts anderes, aber genau darauf verzichte ich heute. Letztlich ist es jedem selbst überlassen, wie er seine Paste mag. Frische Pasta ist nicht per se besser als getrocknete und geschmacklich gehen die Vorlieben auch auseinander. Wer die Zeit, Muse, den Willen und die Freude daran hat, kann sich seine Pasta natürlich selbst trocknen. Mir fehlten heute leider drei von vier. Ich greife als Allzweckwaffe in der Regel nach gut abgepackten Nudeln aus dem Supermarkt. und habe hier verschiedene Sorten ausprobiert. Die müssen meines Erachtens auch nicht vier Euro für 500g kosten - mein Budget spricht da eine ganz andere Sprache -, auch wenn man durchaus qualitative Unterschiede schmeckt. Ich kann nur jedem empfehlen selbst auszurpobieren, was schmeckt. Frische Pasta  sind hingegen heute also 404.

Was ich in Sachen Pastazubereitung allerdings in den letzten Monaten für mich entdeckt habe, ist eine viel diskutierte Methode, bei welcher die Pasta ähnlich wie Risotto gekocht werden und man dafür unter der Hand den fürchterlichen Begriff Pastasotto kreiert hat. Wenn ihr danach googelt, findet ihr ein heilloses Tohuwabohu an Fans und Feinden dieser Methode. Auch hier, probiert es einfach mal aus und entscheidet dann selbst. Tatsächlich geht es nur um die Zubereitung, die meines Erachtens nach im Ergebnis nicht zwangsläufig etwas mit einem Risotto zu tun hat: Wie beim Reis gibt man die Nudeln mit etwas gesalzenem Wasser in einen Topf und gießt immer wieder Schluck für Schluck nach, solbald die Nudeln die Flüssigkeit aufgesogen haben. Dadurch ergibt sich eine wunderbar cremige Konsitenz, die von der herausgelösten Stärke kommt, sagt mein Arzt. Wie auch immer dieses Wunder vor euren Augen vonstatten geht, da einfach etwas Parmesan dran, und ich kann ein zufriedenes Grinsen schon nicht mehr unterdrücken. Diese Art bietet sich gerade dann an, wenn ansonsten keine Sauce zubereitet werden soll. Wie heute also.

So, und dann gebe ich noch ganz rustikal die von Rob erwähnten Zutaten hinzu und entschuldige und bedanke mich gleichzeitig für mein skrupelloses Vorgehen bei ihm, indem ich das Gericht einfach mal Pasta alla Rob nenne. ;)

Pasta alla Rob

Pasta alla Rob

Zutaten:
250g Pasta
1 Knoblauchzehe
1 rote Zwiebel
1 Kugel Büffelmozzarella
1 handvoll Kirschtomaten
2 handvoll Ruccola, gewaschen
1 Schuss Weiswein
Olivenöl
Salz & Pfeffer

Tip-Off: Die Pasta nicht wie gewohnt nach Packungsanleitung zubereiten.  Statt-dessen die rustikal kleingehackte Zwiebel und Knoblauch in etwas Olivenöl bei mittlerer Temperatur dünsten. Jetzt die ungekochte Pasta in den Topf geben. Temperatur erhöhen, den Weißwein zugeben - das gratis Dampfbad fürs Gesicht genießen - und das ganze gut verrühren, bis der Wein eingekocht ist. Jetzt eine Schöpfkelle Wasser und eine großzügige Prise Salz hinzugeben, und unter rühren einköcheln lassen. Wann immer das Wasser von den Nudeln aufgesogen ist, eine neue Kelle Wasser unterrühren, bis die Pasta die gewünschte Konsitenz hat. Währendessen die Rucolastengel fein schneiden und die Blätter grob hacken.  Die Kirschtomaten und den Mozzarella sehr grob zerrupfen. Crunch-Time: Ist die Pasta so wie sie sein soll, rasch Grün, Weiß und Rot unterheben und vermischen. Nochmals mit Slaz und Pfeffer abschmecken. That's the ball game.
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Donnerstag, 10. Februar 2011

Scott Pilgrim - Shepherd's Pie

Scott Pilgrim2004 begann der Kanadier Bryan Lee O'Malley seine Erzählung und schuf damit eine der originellsten, cleversten und frischesten Comic Serien des noch jungen Jahrtausends. Scott Pilgrim ist ein Slacker, ein Taugenichts wie man hier sagt, in seinen frühen Zwanzigern, Bassist in der durchschnittlichen Garagen Band mit dem Namen Sex Bob-omb, der bei Videospielen aufgeht und sich mit seinem schwulen Mitbewohner eine winzige Einzimmer-Wohung in Toronto teilt. Er ist so liebenswert wie naiv, lustig, ambitionslos und ohne jede Selbstironie – auch wenn er sich hin und wieder darüber bewusst ist, eine Figur in einem Comic zu sein. Sein Leben nimmt eine kuriose Wendung, als er sich darum bemüht mit Ramona Flowers - dem wortwörtlichen Mädchen seiner Träume – in Kontakt zu treten. Die junge Beziehung bringt jedoch seine Komplikationen mit sich: die sich via Craigslist zusammengetane Liga von Ramonas Ex-Freunden. Wenn er nicht alle sieben auf Leben und Tod besiegt, steht es schlecht um die Beziehung. Und unter diesen Evil-Exes sind Filmstars ebenso vertreten wie Ninjas oder Kerle mit übernatürlichen Fähigkeiten – erlangt durch jahrelanges, konsequentes Training als Veganer. Das mag surreal sein und ist es glücklicherweise auch. Für die Figuren ist es aber selbstverständlicher Alltag, was dem wilden Stilmix eine ganz eigene Dynamik verleiht. Auch wenn die Auseinandersetzungen, in denen der schmächtige und leicht lethargsiche Pilgrim in wilder Martial-Arts-Manier oder im Bass-Battle gegen die bösen Verflossenen ankämpft, letztlich die Geschichte strukturieren, sind es die Interaktionen von einem guten Duzend liebevoll geschriebener Nebenfiguren, die ihr einen kurzweiligen und facettenreichen Verlauf gewährt.

Scott Pilgrim ist ein Misch-Masch aus einer Coming-Off-Age und Boy-Meets-Girl Geschichte, die Situationskomik mit Videospiel-inspirierten Kämpfen verbindet und mit zahllosen Querverweisen, witzigen Ideen und überbordender Phantasie versieht. Gerade der Mix aus (relativ) normalen Alltagsgeschichten und der surrealen Videospielwelt samt Extra-Leben und Bonus-Gegenständen, macht die Faszination der Serie aus. Lee O'Malley zeichnet seine Erzählung im auf schwarz-weiß reduzierten, manga-esquen Stil, bei dem es ihm trotz der wenigen Striche gelingt, die Emotionen seiner Figuren deutlich darzustellen und räumte in den letzten Jahren dafür zurecht Eagle, Harvey und Eisner Awards ab.

Die aktuelle Verfilmung macht im Prinzip alles richtig. Sie ist überdreht, bunt, verspielt und dabei dennoch authentisch und sensibel. Die Charaktere sind bis in die Nebenrollen (Jason Schwartzman, Kieran Culkin, Brie Larson) wundervoll besetzt, allen voran natürlich Michael Cera als Scott! Der Shaun-Of-The-Dead-Regiseur Edgar Wright schafft es einen kleinen, detailverliebten Film daraus zu machen, für den die Broken Social Scene und Beck Hansen Songs beisteuern und Nigel Godrich den Score schreibt. Dennoch schafft man es natürlich nicht eine sich über 1200 Seiten erstreckende Geschichte auf rund 100 Minuten zu kürzen. Der Entwicklung der Figuren wird zu wenig Zeit eingeräumt, alles wirkt zu hektisch und die Kämpfe gegen die sieben Evil-Exes – im Buch teilweise so herrlich nebensächlich – treten zwangsläufig, da den Plot vorantreibend, zu sehr in den Vordergrund. Das macht den Film nicht schlecht, ganz im Gegenteil! Dennoch bleibt er weit hinter den Möglichkeiten des Comics. Der ist und bleibt ein epic of epic epicness.

Und jetzt muss es noch etwas zu essen geben, richtig? Steven Stills, Kopf der Band Sex Bob-omb, spricht im zweiten Band den Leser an und bereitet Schritt für Schritt – während die anderen sich unterhalten – einen veganen Shepheard's Pie zu, den ich euch hier gern vorstelle. Aber bedenkt bitte: das strikte Einhalten einer veganen Diät kann euch die verschiedensten übernatürlichen Fähigkeiten bescheren. Aber gebt niemals vor, vegan zu essen, wenn ihr doch irgendwo Kuhmilch, Käse oder Eier zugebt. Dann ist die Vegan-Police nämlich ziemlich schnell zur Stelle, und das kann sehr unangenehm werden. Ich überlasse Steven Stills das Wort und übersetze.

Shepherd's Pie
Steven Still's Shepherd's Pie

Zutaten:
4 Kartoffeln
2 Karotten
2 Knoblauchzehen
1 Stange Staudensellerie
1 Zwiebel
75 g Soja-Granulat (nach Anleitung vorbereiten)
150 ml Soja-Milch
1 EL Soja-Margarine
Rotwein
Olivenöl
Salz & Pfeffer

1. Kartoffeln in kleine Stücke schneiden. Wenn die Schale okay ausschaut, dran lassen. 2. Karotten, Zwiebel und Sellerie in so kleine Stückchen wie möglich schneiden. Ggf. eine Küchenmaschine heranziehen oder Freunde einladen und sie die ganze Arbeit machen lassen. 3. Kartoffeln 15-20 Minuten kochen lassen bis sie weich sind. 4. Olivenöl in eine heiße Pfanne geben und das Gemüse darin so lange dünsten, bis es weich ist. Besonders die Karotten, die vermutlich am festesten sind. Man kann das Gemüse jetzt mit Rotwein ablöschen, das ist aber optional. Er macht alles fantastisch. Die andere Option ist es, den Rotwein zu trinken, das funktioniert auch. 5. Das Pseudo-Fleisch hinzufügen. 6. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. 8. 75ml Soja-Milch hinzufügen und unterrühren, so das alles ein bischen saucig wird. 9. Kartoffeln mit der restlichen Soja-Milch und etwas Soja-Margarine stampfen. Mmh. 10. Die Pseudo-Fleisch-Gemüse-Masse in eine Auflaufform oder Casserole geben. 11. Kartoffelbrei auf die Masse schichten. Wer möchte kann dazwischen noch eine Schicht geschnittene Tomaten, gekochten Spinat oder Mais geben. Man kann den Shepherd's Pie so servieren, oder ein paar Minuten im Ofen backen, so dass die Kartoffeln etwas knusprig werden.
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Mehr Beiträge aus der Reihe Essen wie im Film.

Mittwoch, 9. Februar 2011

Netznachbarn: NYKnicksjournal.com

New York KnicksNew York City. Über acht Millionen Einwohner aus aller Welt leben an diesem Ort. Mindestens ebenso viele Mythen ranken sich um diese Stadt. Einige davon handeln von ihren vielen Superhelden. Spider-Man, der sich durch die tiefen Straßenschluchten von Manhattan schwingt. Batman, der im Dunkeln auf Verbrecherjagt geht. Seit Ende letzten Jahres, hat die Stadt einen neuen ambitionierten Helden. Afro-Amerikaner. Jude.  Tätowiert. Brillenträger. 2,08m groß. 113kg schwer. Sein Vater starb, als er 12 war. Seine Mutter war genauso oft im Gefängnis wie zuhause, sagt man. Wie bei jedem neuen Helden, waren die New Yorker auch bei ihm zunächst skeptisch, aber mittlerweile beginnen sie ihn zu lieben. Sein Name: Amar'e Stoudemire. Man nennt ihn STAT – Standing Tall And Talented. Sein Anliegen: er macht aus dem renommierten aber über eine Dekade in der Belanglosigkeit verschwundenen Traditionsteam der Stadt wieder Gesprächsstoff. Die New York Knicks. We're talking Basketball und ja, ich rede, nicht Jim.

Die Leidenschaft für die Knickerbocker (der Name bezieht sich eigentlich auf eine Hosenart, die synonym für die zunächst holländischen Siedler der Stadt, die damals noch New Amsterdam hieß, verwendet wird) und selbstverständlich auch ihre Heimatstadt, teile ich mit Rob, der seit Sommer 2009 das NY Knicks Journal im Netz betreibt. Die Zielgruppe ist recht eng gesteckt, aber die Umsetzung ist ambitioniert und leidenschaftlich. Die kompetenten Spielrückblicke und allgemeinen Beobachtungen sind mit popkulturellen Querverweisen durchzogen und machen so den charismatischen Stil des Berliners aus, der auch für das deutsche Basket und das amerikanische Hoop Doctors schreibt. Was Basketball so besonders macht? "Die Faszination besteht darin, dem Ball auf seinem Flug zum Korb jedes Mal nachzuschauen. Egal ob Trainer, Mitspieler, Gegenspieler oder Zuschauer – wirft jemand den Ball Richtung Ring, schaut man gebannt, ob dieser durch den Ring fällt. Verfällt man dieser Faszination ein Mal, kommt man nie wieder davon weg." Seit 17 Jahren spielt er selbst Basketball, angfixt vom Dream Team in den frühen Neunzigern.

Wie schon erwähnt, kratzten die Knicks in den letzten zehn Jahren an der Schwelle zur Irrelevanz. In der Stadt sprach man nicht über sie, es sei denn, man wollte einen guten Witz machen. Dann tauchte STAT vor dem Start der aktuellen Saison auf der Bühne Manhattans auf – nicht zuletzt durch einen 100-Millionen-Dollar-Vertrag für die nächsten fünf Jahre motiviert. Aber er bewegte sehr schnell etwas, dass die Knicks plötzlich wieder zum Gespräch machte. "Amar’es Rolle sehe ich wie die Rückkehr von Steve Jobs zu Apple. Vor Ihm drohte der Konzern unter zu gehen, mit Ihm erstrahlt er in neuem Glanz und zieht seitdem die Massen an. Die Knicks sind wieder sexy!" You. Us. We. Now. Auch wenn der sympathische und selbstironische Superheld Amar'e in Point Guard Raymond Felton einen veritablen Sidekick hat und das Team der Stadt entsprechend international besetzt ist – Sunnyboy Danilo Gallinari aus Italien, der enthusiastische Ronny Turiaf aus Frankreich und der schüchterne Timofey Mozgov aus Russland -, sind die Knicks noch kein Spitzenteam, dass tatsächlich um die Krone mitspielt. Rob sieht für sie einen sechsten Platz im Osten, einen sechsten Platz von 15 Teams. Das ist nicht überwältigend, aber es wäre die erste Playoff Teilnahme der Knicks seit sechs Jahren. "Die Mannschaft ist jung und erfüllt jedes Klischee in dieser Beziehung. Die Saison ist von Ups & Downs geprägt, was mich in diesen Monaten doppelt so schnell altern lässt." Die Knicks sind jung - tatsächlich das zweit jüngste Team der gesamten Liga - und somit ist die Zeit auf ihrer Seite. Die Meisterschaft zumindest in der aktuellen Saison werde hingegen von den dominierenden Teams der letzten Jahre ausgefochten. Lakers. Celtics. Vielleicht machen es aber auch die zu Beginn der Saison neu zusammengekauften Heat aus Miami, oder die Mavericks aus Dallas, um Dirk Nowitzki.

Doch keines jener Teams spielt in der "World's Most Famous Arena", keines jener Teams repräsentiert diese Stadt, in die man sich ach so leicht verliebt. "Das Flair, die Klischees, das Gefühl, welches einem die Stadt gibt. Man erlebt eine Traumwelt mit allen schönen und hässlichen Seiten." Die hässlichen Seiten erinnern einen immer wieder an den Moloch, der die Stadt ist: Gotham. Man muss sich seine liebsten Plätze suchen, sich auf die Stadt einlassen, um sie genießen zu können. "Am liebsten sitze ich mit einem Café im Bryant Park, genieße die kurze Abgeschiedenheit und beobachte das Treiben der Stadt." Durch den Magen geht diese Liebe selbstverständlich auch: "Vor einigen Jahren besuchte ich ein Restaurant in Brooklyn – ein Italiener mit einer kleinen Terrasse, abgeschieden von der Straße. Ich bestellte eine Pasta Fresca, mit Kirschtomaten, Büffelmozarella und Rucola. In dem Moment verschmolzen zwei fantastische Welten miteinander – New York und Italien." Hier ist das Rezept.

NYKNICKSJOURNAL

Netznachbarn #01:
New York Knickerbocker Journal
nyknicksjournal.com

Robert Jerzy 
 


Netznachbarn
ist eine fortlaufende Reihe, in der wir Seiten vorstellen, die wir selbst regelmäßig besuchen.

Montag, 7. Februar 2011

Super Bowl XLV - War spät gestern

Super Bowl XLVDas war also das größte Sportereignis des Jahres. Zumindest in den USA. 103219 Zuschauer fanden sich im Cowboy Stadium in Arlington ein und Millionen Menschen saßen vor ihren Fernsehern, sowie wir auf unserer kleinen Super Bowl Party. Wie Jim bereits erwähnte, waren unseren Favoriten nicht im Finale, weshalb das Spiel nicht ganz so emotional geschaut wurde. Dennoch spaltete sich die kleine Gruppe der nächtlichen Zuschauer in zwei Lager, jeweils die Packers oder die Steelers anfeuernd. (Wobei es eigentlich noch ein drittes Lager gab, derer, die bereits kurz nach dem Anstoß einschliefen.) Jim und ich stellten uns auf die Seite der Steelers um Quarterback Ben Roethlisberger und das aus sehr gegensätzlichen Gründen: Da die Packers Jims Top Pick die Chicago Bears kurz vor dem Finale eliminierten, schwor er mittels der Steelers auf Rache. Meine Beweggründe hingegen waren die, dass mein Top Pick, die New York Jets, eben von diesen Steelers vom Einzug in den Super Bowl gehindert wurden, wenn diese jedoch die Trophäe einsacken würden, hätten die Jets wenigstens nur gegen den Meister verloren. Wie man es dreht.

Das Spiel war spannend, vor allem zur zweiten Halbzeit: Nachdem die Steelers im zweiten Viertel mit einer satten Rücklage von 19 Punkten 21:3 hinten lagen, kamen sie noch einmal ganz dicht heran. Mit einem letzten Aufbegehren innerhalb der letzten beiden Spielminuten hätten sie mit einem Touchdown ausgleichen, oder mit einem anschließend erfolgreichen Fieldgoal den Packers den Sieg noch aus den Händen reißen können. Aber der von uns angefeuerte Quarterback schaffte es nicht diese letzten Pässe sicher auszuteilen, und so war das Spiel gut 30 Sekunden vor Abpfiff entschieden. Die Packers gewannen 31 zu 25. Eine schöne Rückschau binnen knapper zehn Minuten ist hier zu sehen.

Aber der Super Bowl ist natürlich noch mehr, als "bloß" das Spiel. Das Essen wurde ja bereits thematisiert, und seit heute findet ihr auch das angekündigte Rezept für unseren Half Time Snack. Die Halftime Show hingegen ist natürlich meist ein musikalisches und vorallem audiovisuelles Erlebnis. Dieses Jahr gaben sich die Black Eyed Peas die Ehre und überraschten uns mit einem Cameo-Auftritt von Slash! Ein wenig peinlich war hingegen die Nationalhymne intoniert von Christina Aguilera, die sich einen klassischen SarahConnor leistete. Ihr wisst schon, bei der Nationalhymne mal eben ordentlich den Text vergeigen. Ebenfalls ein kleines Highlight des Super Bowls sind die teilweise extra hierfür produzierten Werbespots - die 30 Sekunden Einheit kostet 3 Millionen Dollar -, die natürlich bei der Liveberichterstattung unserer Öffentlichrechtlichen nicht mitpräsentiert wurden. Während dieser Zeit durften wir hingegen eigens mit der ARD-Kamera eingefangene Bilder betrachten, die nicht sonderlich aufregend, teilweise überflüssig oder gar lächerlich dilletantisch waren. (Ganz ähnlich wie so mancher Beitrag der Kommentatoren.) Hier ist dennoch meine persönliche Top 3 der gezeigten Werbespots: Coca Cola erzählt eine niedliche Geschichte über zwei säbelrasselnde Grenzer, der Spot für das neue Model von Chevy wird sozusagen wärhend des Spots erst erstellt, und VW verblüfft einen Darth Vader, jr.

Freitag, 4. Februar 2011

Super Bowl XLV - Beef Fajita Nachos

Das Sportjahr 2011 ist nun schon einige Tage alt. Thomas Morgenstern gewann erstmals die Vierschanzentournee, Novak Djokovic triumphierte souverän bei den Australian Open in Melbourne und die Eintracht ist im Kalenderjahr 2011 noch ohne Tor in der Bundesliga - ein Grund, weshalb es sehr ruhig war in letzter Zeit beim Sportteil von Schoppen & Popcorn. Dies soll sich aber nun ändern, denn vor der Tür steht eines der größten Sportevents der USA - der Super Bowl XLV!

Ich bin jetzt nicht der ausgewiesene Fachmann in Sachen American Football. Ehrlich gesagt schaue ich mir im Jahr nur ein Spiel an - den Super Bowl! Das Interesse ist am Saisonbeginn noch einigermaßen da und ich schaue mir ab und an die Ergebnisse an. Das verläuft sich in der Regel nach ein paar Spieltagen und ich werde erst wieder hellhörig, wenn die Playoffs beginnen und hoffe, dass mein Lieblingsteam dabei ist. In diesem Jahr hat es dieses Jahr sogar bis ins Halbfinale geschafft. George und ich waren schon beinahe euphorisch bei der Vorstellung, der Super Bowl könnte ein Aufeinandertreffen unserer Favoriten werden. Aber daraus wurde leider nichts. So verloren sowohl die von mir favorisierten Chicago Bears, als auch Georges Team, die New York Jets, gegen die diesjährigen Finalisten knapp, aber verdient. Und somit steht der Sport wohl nicht so im Mittelpunkt, wie er es beim Finale Chicago Bears vs. NY Jets getan hätte.

Aber der Super Bowl wird medial hierzulande auch nicht unbedingt als das Sportereignis wahrgenommen bzw. rübergebracht, das es eigentlich ist. So stehen im Vorfeld des Super Bowls meist andere Dinge im Vordergrund als der Sport selbst. Dieses Spiel ist eben nicht nur ein Spiel - es ist ein Event - eine Inszenierung. Und was man auch immer davon halten mag, die Amerikaner verstehen etwas von Inszenierung. Mehrtägige Parties, Fan Jam, NFL Experience, Nationalhymne, Halbzeitshow und Cheerleader. Die Berichte über den Super Bowl der letzten Tage und Wochen in Deutschland standen nicht immer im Zeichen des Sports. So scheint die 1-Millionen-Dollar-Versicherung für die Haare für Shampoo-Modell Troy Polamalu interessanter zu sein als die Tatsache, dass dieser Typ der beste Defensivspieler der Liga ist. Und noch viel interessanter als Football oder gar Football-Spieler scheinen Football-Moderatorinnen zu sein, wenn das Röckchen nur kurz genug ist. Wie kurz das Röckchen von Christina Aguilera beim Singen der Nationalhymne sein wird kann ich nicht sagen, aber allzukurz sollte es nicht werden, um ein erneutes Nipplegate zu vermeiden. Apropos Nipplegate! Das erste Mal seit diesem unglücklichen Missgeschick von Justin Timberlake im Jahre 2004 tritt erstmals wieder eine Band auf, deren Durchschnittsalter nicht, wie die Bezifferung des Super Bowls, in römischen Zahlen angegeben werden muss, weil die Künstler nur eben diese Zahlen lesen können. Nein, nach den Rolling Stones, Prince, Bruce Springsteen und The Who freuen wir uns in diesem Jahr auf eine Show der Extraklasse mit den Black Eyed Peas.

Und wo wir gerade beim Thema Essen sind. Das spielt beim Super Bowl auch keine untergeordnete Rolle. Und das freut mich besonders. Aber was soll es schönes geben am Abend der Entscheidung? In solchen Fällen greift man am besten auf Erfahrung und Expertise in Sachen Super Bowl-Food zurück. Die findet sich vor allem in den USA. Möglichst bei einem Food-Blogger. Und da kommt natürlich nur eine in Frage: die wundervolle Ree Drummond, the Pioneer Woman. Bei ihr gibts eine ganze Reihe verschiedener Köstlichkeiten, die sie für den Super Bowl-Abend empfiehlt. Direkt angemacht haben mich die Beef Fajita Nachos. Sie sehen grandios aus und ich werde sie sicher sehr genießen. Das Rezept findet ihr vorerst bei ihr. Was ich am Sonntagabend tatsächlich draus gemacht habe werdet ihr am Montag erfahren.

Nachtrag: Ein wirklich ereignisreicher Super Bowl ist zu Ende und wir hatten auf unserer kleinen Super Bowl-Party einigen Spaß! Und natürlich lecker Essen. Die Beef Fajita Nachos von Ree stellten den Halbzeitsnack dar. Ich mach es kurz: Es ist der perfekte Halbzeitsnack!

Beef Fajita Nachos

Beef Fajita Nachos

Zutaten:
1 Rindersteak
4-5 EL Olivenöl
Saft einer halben Zitrone
1 Knoblauchzehe
1/2 Chili
etwas Pimenton de la Vera
Salz und Zucker
ein paar Blätter Basilikum
2 handvoll Nachos
2 handvoll Käse zum Überbacken (Gouda, Cheddar, Emmentaler)
1 Zwiebel, grob gehackt
1/2 grüne Paprika, grob gehackt
etwas Guacamole
Salz und Schwarzer Pfeffer

Am Tag zuvor: Für die Steakmarinade das Olivenöl, Zitronensaft, Chili, Gewürze, Knoblauch und Basilikum in einem Mörser oder mit der Küchenmaschine zu einer Marinade verarbeiten. Das Steak samt Marinade in einen Gefrierbeutel geben und über Nacht in den Kühlschrank geben.
Super Bowl-Nacht:
Zu Beginn der Übertragung das Steak aus dem Kühlschrank nehmen.
Nach dem ersten Quarter: Das Steak auf den Ofenrost legen und den Ofen auf etwa 80°C einstellen.
In der Halbzeit: Pfanne heiß werden lassen. Steak aus dem Ofen nehmen. Nachos auf einen Teller geben und mit Käse bestreuen und ab in den Ofen bei 200°C. Das Steak in der Pfanne kurz von beiden Seiten anbraten  und etwas ruhen lassen. In der Zwischenzeit die Zwiebeln mit der Paprika in der Pfanne scharf anbraten und etwas salzen. Nachos aus dem Ofen holen. Vorsicht heiß! Zwiebeln und Paprika drübergeben. Steak in Streifen schneiden und ebenso auf dem Teller drapieren und etwas salzen und pfeffern. Nun noch etwas Guacamole (die man ja sowieso als Dip parat hat) zufügen und schnell zurück vors TV-Gerät. 


Quelle: The Pioneer Woman, Beef Fajita Nachos, 1.Februar 2011.
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Was mir gerade noch zum Thema Inszenierung einfällt: Millionen Fans sollen geschockt sein, weil beim diesjährigen Super Bowl keine Cheerleader dabei sein werden. Die beiden Finalisten gehören nämlich zu den wenigen Mannschaften, die von dieser Art der Eventisierung des Sports Abstand halten. Respekt, meine Herren! 1:0 für den Sport. Achja, Sport! Falls der Winter und das dazugehörige Wetter den Akteuren keinen Strich durch die Rechung macht wird tatsächlich noch Football gespielt. Im Cowboys Stadium in Arlington treffen die Pittsburgh Steelers auf die Green Bay Packers und ihre Käseköppe. Ich hab meinen Favoriten und ihr?

Declare your Team!

Mittwoch, 2. Februar 2011

Kachelmues - Kulinarische Streifzüge durch das Elsaß


Heute ist wieder Mittwoch und für mich heißt das, dass ich mich wieder dem Thema Kochbücher widmen darf. Bevor ich mich beim nächsten Mal einem etwas neueren Buch widmen werde gibt es heute wieder etwas aus der Kategorie "Dein Kochbuch das unbekannte Wesen" machen und als Beitrag für den Blogevent von Foodfreak einreichen.

Das heutige Buch ist der Start zu der Kochbuchreihe mit dem Titel Kulinarische Streifzüge durch... Und wie der Titel bereits verraten hat streifen wir heute durch das Elsass - zusammen mit Georg Richter, Autor des Buches, und Hans Joachim Döbbelin, dem Fotograf. Kulinarische Streifzüge durch das Elsaß aus dem Hause Sigloch stammt aus dem Jahr 1985 und hat neben 75 Rezepten aus dem Elsaß auch eine Menge an Informationen zu bieten. Auf den ersten 50 Seiten des Buches nimmt der Autor den Leser mit auf eine kurze Reise durch das Elsaß und dessen Geschichte, Traditionen und Menschen, sowie kulinarische Besonderheiten. Aufgewertet und unterstützt wird dieser Trip durch einige alte und doch schöne Fotos von zumeist schönen Fachwerkhäusern und Gassen in dieser Region.

Die Rezepte lesen sich wirklich sehr gut, können aber an der ein oder anderen Stelle sicher etwas "modernisiert" werden. Natürlich findet sich in dem Buch ein Rezept für Flammkuchen, den wir sicher alle sofort mit dem Elsaß assoziieren. Ansonsten ist die Bandbreite an Rezepten sehr groß. Vom Bäckeofe, einem Schmortopf aus der Hausfrauenküche, über Froschschenkel in Rieslingsauce und Schneckensuppe bis hin zu Rehsattel in rotem Früchtesenf findet man Gerichte für die verschiedensten Anlässe. Auch Fischliebhaber kommen auf ihre Kosten und können verschiedene Rezepte zu Zander und Hecht versuchen. Zu jedem Gericht findet man eine kleine Anekdote, woher das gericht stammt oder wie es zu seinem Namen kam. Alles in allem ein sehr schönes Buch, das bei einer etwas moderneren Interpretation der Gerichte durchaus Spaß machen kann. Ein Spaß, den ich euch natürlich nicht vorenthalten will. Und nachdem ich mir meine Lieblingsrezepte gescannt habe gibt es für euch die Möglichkeit selbst in dieses Buch hineinzuschnuppern und das kulinarische Elsaß der 80er Jahre zu erkunden. Letztlich kann es aber nur einen geben, der dieses Buch bekommt und wer das sein wird entscheidet wieder das Los. In den Lostopf kommen alle Leser, die bis einschließlich Freitag einen Kommentar zu diesem Beitrag abgegeben haben.

Den Praxistest habe ich mit einem Rezept durchgeführt, an dem die Zwiebelfetischistin Kamerafrau ihren Spaß haben sollte, aber auch einem Horst Lichter wäre es bei den Mengen an Butter und Sahne sicher warm ums Herz geworden. Die Auswhl fiel auf dieses Rezept, weil es etwas schön deftiges für einen kalten Wintertag ist und zudem schnell und einfach herzustellen ist. Die Rede ist von Kachelmues, einem traditionellen Gericht aus dem Tal von Villé. Der Autor empfiehlt zur Abrundung dieses rustikalen Gerichts etwas Ziegenkäse und einen Birnenschnaps. Bei dem Rezept handelt es sich wohl um die Originalrezeptur aus dem Mittelalter. Und wenn sich ein Rezept so lange hält kann es so schlecht nicht sein.

Kachelmues
Kachelmues

Zutaten für 4 Personen:
1 kg geschälte Zwiebeln
100g Butter
Salz
handgemahlener Cayennepfeffer
1 Eßlöffel Mehl
1/8 Liter Milch
1/8 Liter frischer Rahm
4 hartgekochte Eier

Die gehackten Zwiebeln in der Butter hellbraun anschwitzen, salzen, pfeffern. Dann das Mehl darüberstreuen. Die kalte Milch vorsichtig einrühren, dabei Klümpchen vermeiden. Einige Minuten bei kleiner Flamme kochen lassen. Den frischen Rahm lamgsam untermischen, die Sauce sollte nicht zu flüssig sein. Die hartgekochten Eier, in dicke Scheiben geschnitten, beifügen. Das Gericht mit warmen Pellkartoffeln auftragen, die in einer mit einer Serviette ausgeschlagenen irdenen Schüssel warmgehalten werden. Am besten paßt ein kühles, helles Bier oder ein leichter Rotwein dazu.

Quelle: Kulinarische Streifzüge durch das Elsaß, Georg Richter, Sigloch Edition, 1985/1988, S. 104.
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Kachelmues ist ein sehr schmackhaftes, einfaches und rustikales Gericht. Für mich war die Süße der Zwiebeln etwas zu dominant, weshalb ich beim nächtsen Mal ein paar Veränderungen vornehmen werde. Nichts großartiges. Aber ich denke, dass ein wenig Speck oder auch Käse, sowie Thymian oder Majoran dem Gericht sehr gut tun würden. Versucht es selbst. 

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