Mittwoch, 30. März 2011

Chop Suey

Mittwochs ist der Tag, an dem wir uns in der No Kitchen For Old Men dem Thema Kochbücher widmen. Die heutige Wahl fiel auf das kleine Büchlein Dr. Oetker - Wok aus dem Hause Heyne. Dieses kleine Büchlein umfasst lediglich 15 Rezepte, die auf den ersten Blick nicht weltbewegend sind, aber durchaus lecker aussehen. Und deshalb wird es das Buch heute nicht zu gewinnen geben, denn ich behalte es vorerst noch, um mir das ein oder andere Rezept nochmal genauer anzuschauen. ;-) Passend zum ausgewählten Rezept schenke ich euch aber etwas Musik. Rock on !


Chop Suey

Chop Suey

Zutaten für 4 Portionen:
500g Putenbrust
2 Stangen Porree (Lauch)
300g Möhren
250g Champignons
175g frische Sojasprossen
100g Glasnudeln
3 EL Speiseöl
Salz
frisch gemahlener Pfeffer
200g TK-Erbsen
250ml (1/4 L) Hühnerbrühe
Sojasauce

1. Putenbrust unter fließendem kalten Wasser abspülen, trockentupfen und in dünne Streifen schneiden.

2.Porree putzen, die Stangen längs halbieren, gründlich waschen und in Streifen schneiden. Möhren putzen, schälen, waschen und in dünne Scheiben schneiden. Champignons putzen, mit Küchenpapier abreiben, evtl. abspülen und in Scheiben schneiden.

3. Sojasprossen verlesen, kalt abspülen und abtropfen lassen. Glasnudeln in heißem Wasser etwa 6 Minuten einweichen, abtropfen lassen und mit einer Schere klein schneiden.

4. Öl in einem Wok erhitzen und das Putenfleisch darin unter Rühren anbraten, mit einer Schaumkelle herausnehmen und mit Salz und Pfeffer würzen.

5. Porree, Möhren und Champignons in das Bratfett geben und unter Rühren anbraten. Erbsen unaufgetaut hinzufügen und mit Brühe auffüllen. Den Deckel auflegen und das Gemüse bei mittlerer Hitze etwa 5 Minuten garen.

6. Fleisch und Sojasprossen unter das Gemüse mischen und erhitzen. Das Chop Suey mit Salz, Pfeffer und Sojasauce abschmecken. Glasnudeln untermischen und erwärmen.

Quelle: Dr.Oetker - Wok, 2005, Heyne, S. 18
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Ein ausbaufähiges Rezept! Gerade, wenn man System of a Down dazu hört ist es etwas fad und wenig asiatisch. Da geht noch mehr Feuer und Speed, wie der Schuhbeck sagen würde. Rezept wird zeitnah bearbeitet und verbessert.

Montag, 28. März 2011

WE ARE SUPER...


Auf jeden Fall streben wir es an, super zu sein. Wir sind nämlich nominiert für den Superblog 2011 in der Kategorie Kochen. Das bedeutet für uns zunächst ersteinmal: Juchu, der erste Schritt auf dem Weg super zu werden ist getan! Für euch bedeutet es, dass ihr bitte ab diesem Freitag eine Woche lang unaufhörlich für uns stimmen werdet, damit wir tatsächlich offiziell super sein werden! Wie das genau ausschauen wird, wie das funktioniert, ob ihr einen Lichtbildausweis zur Hand haben müsst, ob man auch via Briefwahl wählen kann und alle weiteren Informationen teilen wir uns mit größter Sicherheit mit, sobald wir selbst darüber informiert werden. Bis dahin bleibt nur noch eins zu sagen: ihr seid auch super!

Freitag, 25. März 2011

Kartoffelkuchen

Heute gibt es Resteessen. Nunja, der Kartoffelkuchen wird zwar tatsächlich aus übriggebliebenen Pellkartoffeln zubereitet, war aber in diesem Fall schon lange geplant und keine Notlösung. Die Kamerafrau wollte schon seit längerem, dass dieser Kartoffelkuchen mit thüringschem Ursprung mal bei uns auf den Tisch kommt. Ich war sehr skeptisch, weil ich es eher herzhaft mag als süß. Aber irgendwann hat sie es geschafft mich breitzuschlagen und ich habe mich an die Arbeit gemacht. Den Tag vorher gab es Pellkartoffeln und dabei landeten gleich ein paar mehr im Topf. Im Endeffekt war ich positiv überrascht und fand diesen Kartoffelkuchen garnicht so übel. Mit Zimt und Zucker oder auch Apfelmus eine leckere Angelegenheit. Mal schauen, wie lange ich mich noch gegen süße Nudeln wehren kann.

Kartoffelkuchen

Kartoffelkuchen

Zutaten für ein Blech:
500g Pellkartoffeln, gerieben
125g Mehl
125g Butter
3 Eier
3 EL Zucker
1 Prise Salz
75g flüssige Butter
Zimt & Zucker

Alle Zutaten (ausser der flüssigen Butter und dem Zimtzucker) zu einem Teig verarbeiten. Ggf. mehr Mehl zugeben, wenn der Teig noch zu sehr klebt. Den Teig auf einem Blech ausrollen und die Hälfte der flüssigen Butter drübergeben. Das Blech nun für 25 Minuten bei 220°C in den Ofen geben. Wem es nun noch nicht fettig genug ist gibt den Rest der flüssigen Butter und auf jeden Fall etwas Zimtzucker drauf.
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Mittwoch, 23. März 2011

Alfölder Käseknödel - Kulinarische Streifzüge durch Ungarn


Ich hoffe ihr seid von dem kulinarischen Streifzug durch den Elsass gut zurückgekehrt, denn heute wartet schon das nächste Abenteuer auf euch. Das zweite Buch aus der Reihe Kulinarische Streifzüge durch... führt uns nach Ungarn und ist der diesmonatige Beitrag für das Blogevent "Dein Kochbuch das unbekannte Wesen" von Foodfreak.

Kulinarische Streifzüge durch Ungarn aus dem Hause Sigloch wurde von Laura Conti geschrieben, von Hans Joachim Döbbelin fotografiert und ist bereits vor 21 Jahren erschienen. Wie bei allen Büchern dieser Reihe kann man sich auf den ersten Seiten die Geschichte Ungarns zu Gemüte führen, gefolgt von einigen Seiten über die Kultur und vor allem die Esskultur Ungarns.  Es gibt Wissenswertes über die Paprika, Gulaschs und den Weinbau zu erlesen. Die 75 Rezepte nehmen einen mit auf eine Reise durch Ungarns verschiedene Landstriche und der Leser lernt, wie man Eiergraupen selbermacht, Paprika in Essig einlegt und das bekannte Szegediner Gulasch zubereitet oder einen Hecht mit Speck und Pilzen füllt.

Wem jetzt schon wieder das Wasser im Mund zusammenläuft und auch gerne mal ungarisch kochen und genießen will hat diese Woche wieder die einmalige Chance mein Exemplar von Kulinarische Streifzüge durch Ungarn zu gewinnen. Hierfür muss nur ein Kommentar zu diesem Beitrag hinterlassen werden und die Kamerafrau/Glücksfee wird am Wochenende den Gewinner aus dem Lostopf ziehen.


Zu guter letzt folgt noch der Praxistest. Meine Wahl fiel auf die Alfölder Käseknödel, die ihr ja bereits aufgegessen bewundern durftet. Eine wirklich köstliche Angelegenheit deren geschmackliches Gelingen natürlich von der Wahl eines wirklich leckeren und guten Käses abhängt. Nicht sparsam sein hierbei.

Alfölder Käseknödel
Alfölder Käseknödel

Zutaten:
4 Eiweiß
200-250g fein geriebener Käse
Salz
Pfeffer
1 Messerspitze Paprika
150g Paniermehl
Fett zum Ausbacken
Petersilie
Die vier Eiweiß zu einem festen Schnee schlagen und so viel geriebenen Käse hinzugeben, bis ein weicher Teig entsteht. Salzen, pfeffern, mit Paprika würzen und kaltstellen, bis der Käse quillt und der Teig fest wird. Nun formt man kleine Kugeln, wälzt sie in Paniermehl und bäckt sie in Fett rasch goldgelb. Sofort mit gehackter Petersilie bestreuen und mit grünem Salat servieren.

Quelle: Kulinarische Streifzüge durch Ungarn, Laura Conti, Sigloch Edition, 1990, S. 110.
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Montag, 21. März 2011

Gerüchteküche: Öl im Wasser verhindert, dass Nudeln aneinander kleben

Öl im Wasser verhindert, dass Nudeln aneinander kleben
Was spricht gegen das Küchengerücht:
Das Öl habe keinerlei Effekt, es verteile sich kaum im Kochwasser.  Es schwimme - gemäß der alten Regel "Fett schwimmt immer oben" - stets an der Oberfläche des kochenden Wassers. Die Pasta hingegen gehe bis auf weiteres auf Tauchstation. Beide seien daher meilenweit voneinander entfernt.
(Quelle: Dr. Thomas Vilgis - Kulinarischer Report des deutschen Buchhandels 2006/07)

George sagt zum Küchengerücht:
Ich habe das auch eine Zeit lang gemacht. Das ist schon ein paar Jahre her. Selbstverständlich würde ein Richter mit Blick auf das Naturgesetzbuch laut "Bollocks!" brüllen, aber darüber hatte ich nicht nachgedacht, sondern glaubte ganz fest daran. Außerdem war es irgendwie fancy. Man konnte sogar darüber fabulieren, wann genau man das Öl in das Wasser geben müsse. Aber empirisch machte das nie einen Unterschied. Das musste ich mich mir irgendwann eingestehen. Heute bin ich froh, dass ich den Spuk abgelegt habe.

Jim sagt zum Küchengerücht:
Wenn die Nudeln nach dem Kochen nicht direkt in die - hoffentlich schon bereitstehende - Soße kommen, kann es schnell zum Verkleben eben dieser kommen. Das ist Fakt. Spitzfindige könnten jetzt sagen, dass das Öl im Nudelwasser nun an diesen hängenbleibt, wenn man sie aus dem Wasser fischt, wodurch sie nicht so schnell verkleben. Richtig, aber erstens muss man das Öl dafür nicht mitkochen, sondern kann es nach dem Kochvorgang mit den Nudeln mischen. Und zweitens kommen die Nudeln in aller Regel sofort zur Soße, wodurch es nicht zum Verkleben kommen kann und ein möglicher Ölfilm auf der Nudel das Anhaften der Soße an der Nudel sogar erschweren kann. Also bitte kein Öl ins Nudelwasser!

Was sagt ihr?

Küchenirrtümer Gerüchteküche ist eine fortlaufende Reihe in der wir mit euch über Küchengerüchte diskutieren wollen.

Mittwoch, 16. März 2011

Sabzi Polo und Rote Bete Salat mit Orangen und Oliven - Yotam Ottolenghi

Yotam Ottolenghi
Ich habe einen guten halben Meter Kochbücher und davon sind genau zwei vegetarisch, obwohl unser gesamter Haushalt vegetarisch ist. Warum bevorzuge ich dennoch reguläre Kochbücher und variiere, ergänze oder substituiere? Weil ich wenig gute vegetarische Kochbücher kenne, die nicht alle auf das immer gleiche einfallslose Zeug zurückgreifen. Außerdem muss man sich auf den ersten 20 Seiten Informationen über Vegetarismus anschauen in denen einem erklärt wird, welche Formen es gibt, dass es gesundheitliche, ethische, ökologische, religiöse, etc. Gründe dafür gebe, und dass fleischlos durchaus seine Reize habe. Liebe Autoren, wie stellt ihr euch das vor? Liegt so ein vegetarisches Kochbuch plötzlich in einem Weidenkörbchen vor meiner Haustür und ich sehe noch jemanden schnellen Schrittes davon eilen, nachdem er zaghaft bei mir klingelte? Ich glaube nicht. Ich stehe in einem Laden oder bestelle virtuell und entscheide mich bewußt für ein solches Kochbuch. Wenn ich generelle Informationen haben möchte, dann beziehe ich die wohlweislich aus anderen Quellen. Und selbst wenn wir den geringen Prozentsatz derer miteinschließen, die sich tatasächlich auf die Weidenkörbchen-Variante einlassen, müssen wir diese immer gleichen pathetisch-aufklärerischen Informationen doch nicht in jedem Kochbuch wieder vorfinden, oder? 20 Seiten?

Kommen wir zu meiner ersten Kochbuchrezension hier und damit zu Yotam Ottolenghi und seinem "Genussvoll Vegetarisch". Ist das ein Weidenkörbchen-Kochbuch? Nun, natürlich sollte es eine Einleitung geben, in der der Autor ein paar Worte über sein Buch fallen lässt; Hintergründe, Inspiration. Und natürlich sollte er auch ein paar Worte zum Thema (eben hier) Vegetarismus fallen lassen. Und siehe da, er beschränkt sich auf eine Doppelseite für all dies und die ist sogar spannend, weil er nämlich gar kein Vegetarier ist. Das ist doch schon mal ein guter Einstieg.

Das Buch trägt im Englischen Original den Titel "Plenty" (ganz ohne den Vegetarisch!-Hinweis), also etwa im Sinne von Vielzahl, Reichtum, Fülle. Im deutschen kommt das nicht so schön daher wie im Englischen, daher ist "Genussvoll vegetarisch" schon in Ordnung. Der deutsche Untertitel macht etwas seltsames, er verbindet zwei kulinarische mit einem eher handwerkilchen Adjektiv: "mediterran, orientalisch, raffiniert". Die Reihung scheint mir irgendwie inkonsistent, aber das lasst mal meine Sorge sein. Schauen wir uns die Bewertungskategorien im Einzelnen an:

Persönlichkeit - ★★★★★★☆
Im israelischen Teil Jerusalems aufgewachsen und mit einer italienischen und einer deutschen Oma in der Familie, betreibt Ottolenghi gemeinsam mit seinem palestinensischen Freund Sami Tamimi in London das Deli/Lebensmittelladen/Restaurante Ottolenghi. Die Vielzahl an unterschiedlichen Kulturen und dementsprechend kulinarischen Einflüssen bestimmt auch die Auswahl des studierten Philosophen und jetzt Kochs Ottolenghi. Stets mit kleinen Anmerkungen und der ein oder anderen Anekdote angereichert, erkennen wir ein solides Profil und einen eigenen Stil.

Rezepte - ★★★★★★☆
Die Auswahl der Gerichte und Zusammenstellungen begeistert und die erwähnten Einflüsse werden schnell deutlich. Viel Bohnen, viel Joghurt, viel Couscous, viel Koriander (Yay!), viel Salat. Im Vordergrund tummeln sich so manchesmal unterschätzte Zutaten wie Rote Beete, dicke Bohnen oder Kohl und werden zu so eleganten wie leckeren Gerichten kombiniert. Von Pfannengerichten wie gebratenen weißen Bohnen mit Feta oder gerösteten Pastinaken mit Karpernvinaigrette, über Salate wie einem fruchtigen Rotkohlsalat oder einem Reissalt mit Mango und Kokos, bis zu kleinen Überraschungen wie Auberginenkroketten oder Bohnenburgern ist die Auswahl sehr kreativ und hat dennoch potential zu alltagstauglichen Dauerbrennern zu werden. Manchmal sind es die Kleinigkeiten in der Zubereitung, die einem ansonsten eher banalen Gericht den nötigen Kick geben. (Siehe etwa die Kartoffel im unten stehenden Sabzi Polo.) Die Rezepte erläutert Ottolenghi sehr ausführlich und sie bieten genügend Möglichkeiten an der ein oder anderen Stelle zu variieren. Denn ab und an wird man auf Abwandlungen angewiesen sein, es sei denn, man hat eine Londoner Auswahl vor Ort: Enteneier? Ich greife zum Huhn. Edamame? Das sind Sojabohnen, da muss man sich schon mal umschauen. Sumach? Ein Essigbaumfruchtgewürz, hatte der Pakistani meines Vertrauens. Nur einige der eher schwer zu bekommenden Zutaten, die nicht wirklich häufig, aber doch ab und an auftauchen.

Fotos - ★★★★☆☆☆
Die Ästhetik eines guten Food-Fotos begründet sich in einer Vielzahl von Details. Sie müssen das Gericht einfangen, dabei aber nicht plump sein. Details zeigen, aber nicht das Ganze aus den Augen verlieren. In einer Zeit, in der das Visuelle eine immer größere Rolle einnimmt, ist man mit einer einfachen Abbildung dessen, was da auf dem Teller liegt nicht mehr zufrieden. Man will Food-Porn. Fotograf Jonathan Lovekin liefert zum größten Teil genau das, auch wenn einige Fotos leider zu klein sind oder manchesmal deplaziert wirken. Ich sehe hier noch ein anderes Manko des Buches. Ich weiß nicht wie es euch geht, aber ich werde maßgeblich durch Bilder zum Das-Kochen-Wollen angeregt. Ich möchte visuell überzeugt werden. Spricht mich das Bild an, will ich es haben. Und obwohl das gesamte Buch reich an Fotos ist, müssen gut 30 Rezepte ohne Fotos auskommen. Das empfinde ich als sehr schade, zumal anderen Gerichte gleich mit mehreren Bildern aufwaten dürfen.

Übersichtlichkeit - ★★★★☆☆☆
Was der DK-Verlag eine "praktische Gliederung" nennt, bezeichnet Ottolenghi selbst als "ziemlich unsystematisch" und ich würde ihm zustimmen. Er begründet sein Vorgehen, die insgesamt 125 Rezepte nach insgesamt 15 Hauptzutaten zu gliedern, damit, dass dieses Arrangieren um eine im Vordergrund stehende Zutat herum, auch sein Vorgehen sei, wenn er selbst koche. Das macht es verständlich, charmant, aber eben auch ziemlich unsystematisch, denn so findet sich ein Pilzragout unter dem Kapitel "Pilze", ein weiteres unter "Getreide", da in eben jenem Graupen eine wichtige Rolle spielen. Die Zutaten- und Rezeptindizes wissen dieses Manko auszugleichen. Außerdem sollte man immer einen Blick auf die Mengenangaben werfen, denn hier variiert Ottolenghi munter zwischen einem gemäßigtem Vielfraß und einem ganzen Ewok-Stamm.

Kommen wir zum Praxistest. Ich habe zwei Gerichte miteinander kombiniert,-  hier konntet ihr schon sehen, wie es aufgegessen ausschaut -, die Ottolenghi als wie für einander geschaffen anpreist. Außerdem sind es zwei jener Gerichte, die ohne Foto auskommen mussten, daher lag es für mich nahe, eben diese Auszuwählen. Ich habe den Rezepttext gekürzt, da Ottolenghi sehr ausführlich schreibt, und auf unser übliches 2½-Meals-Maß verändert.

Sabzi Polo und Rote Bete Salat mit Orangen und Oliven - Yotam Ottolenghi
Sabzi Polo und Rote Bete Salat mit Orangen und Oliven

Zutaten:
400g Rote Bete
2 Orangen
1 (roter) Chicorée

½ rote Zwiebel

3 El Petersilie, gehackt
40g schrumpelige (sic!)
schwarze Oliven
3 EL Rapsöl
1½ EL Rotweinessig
Salz & Pfeffer

125g Basmatireis
20g Frühlingszwiebeln
je 50g Dill, Petersilie und Koriander
je 2 El Raps- und Olivenöl
1 kleine Kartoffel
100g Joghurt
50g Sauerrahm
Der Salat:
Die Rote-Bete in einem mit Wasser gefüllten Topf zum kochen bringen und etwa 1-2 Stunden garen. Abkühlen lassen, schälen, halbieren und in etwa 1cm dicke Spalten schneiden. In eine Schüssel geben. Von den Orangen das obere und untere Ende, dann die Schale samt der weißen Innenhaut abschneiden. Die Orangenfilets zwischen den Trennhäuten herausschneiden, den Saft auffangen und beides in die Schüssel geben. Den Chicorée quer in etwa 2cm dicke Schiben schneiden und ebenfalls in die Schüssel geben. Die Oliven entsteinen und halbieren. Die Zwiebel in dünne Scheiben schneiden. Alle weiteren zutaten in die Schüssel geben und behutsam vermischen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Der Reis:
Den Reis gründlich abspülen und in einer Schüssel 1-2 Stunden mit Wasser und dem Slaz gut bedeckt quellen lassen. Anschließend in einem schweren Topf mit etwa 400ml mehr Wasser füllen und bei hoher Temperatur zum kochen bringen. Nach etwa 1 Minute die fein gehackten Zwiebeln und Kräuter unterrühren und etwa 1-2 Minuten köcheln lassen und dann in ein Sieb abgießen. Den Topf ausspülen und abtrocknen. Das Rapsöl darin erhitzen. Die Kartoffel schälen und in dünne Scheiben hobeln. Leicht überlappend auf dem Topfboden verteilen und etwa 2 Minuten anbraten. Vom Herd nehmen und abkühlen. Die Kartoffeln mit 2 Esslöffel Wasser beträufeln, dann den Reis darauf aufhäufen. Mit dem Stiel eines Kochlöffels 5 tiefe, etwa 1,5 cm breite Löcher bis hinunter zu den Kartoffeln in den Reis bohren, so dass der Dampf zirkulieren kann. Mit 1 Esslöffel Wasser beträufeln und mit einem Deckel ferst verschließen. 1-2 Minuten stark erhitzen und dann auf niedrigster Temperatur 20 Minuten garen. Vom Herd nehmen und 10 Minuten weiter dampfen. Joghurt mit Sauerrahm verrühren, das Olivenöl leicht unterziehen und auf oder neben dem fertigen Reis anrichten.
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Praxistest - ★★★★★★★
Der iranische Kräuterreis (Sabzi Polo heißt in etwa grüner dampfgegarter Reis) klingt sehr bescheiden, aber gerade die frische Joghurtnote als auch die knusprigen Kartoffeln - ich weiß nicht, ob sie tatsächlich zum Verzehr angedacht sind, aber ich kann nur raten sie nicht zu übersehen! - machen daraus eine wirkliche Leckerei. Die Zubereitung, wenn auch etwas kompliziert klingend, ist letztlich einfach und erlaubt es in der Zwischenzeit den Salat zuzubereiten. Der begeistert durch die kombination der süßen Orangen, des bitteren Chicorées - ich bekam allerdings keinen roten - , den salzigen Oliven und dem erdigen Aroma der roten Beete. Ich habe neben diesen beiden bereits ein halbes Dutzend weiterer Gerichte ausprobiert und bin begeistert.

Geben wir nun die Einzelwertungen in meine geheime Formel mit der Bauchgefühlskonstanten ein, erhalten wir folgendes, subjektives Ergebnis:

Gesamtwertung - ★★★★★★☆
Mehr als ansehnlich und trotz kleiner Einschränkungen eine Empfehlung wert.

Ottolenghi Genussvoll Vegetarisch
Yotam Ottolenghi
Genussvoll Vegetarisch -mediterran, orientalisch, raffiniert
280 Seiten, gebunden mit wattiertem Einband und rund 140 Farbfotografien und zahlreichen Illustrationen
erschienen bei Dorling Kindersley Verlag
ISBN 978-3-8310-1843-7
Preis: 24,95 €

Montag, 14. März 2011

Alltagskrümel #1

Miranda July ist eine US-Amerikanische Künstlerin, die ihre wunderbaren Ideen bereits in Büchern, Filmen, Videos oder Webseiten umsetzte. Eine Website, die mittlerweile von ihr geschlossen, aber vom San Francisco MOMO aufgenommen wurde, ist Learning To Love You More. Mittels verschiedener Bestimmungen forderte Mrs. July die Besucher der Seite auf an dieser Teil zu nehmen. So sollten sie etwa die aufgehangenen Bilder in der Wohung wie in einer Kunstausstellung präsentieren, die kahle Stelle des eigenen Haaransatzes dokumentieren oder ein Foto von den Eltern machen, wie diese sich küssen. Es sind Kleinigkeiten des Alltags, die ansonsten wenig Aufmerksamkeit erhalten und ich finde die Ideen wunderschön.

Wir möchten uns nicht anmaßen in die Fußstapfen von Mrs. July zu treten, aber da ihre Seite eingestellt ist, begehen wir keine unnötige Kopie dieser und möchten mit unserer kleinen Reihe hier unsere und eure Aufmerksamkeit ebenfalls mittels kleiner Aufforderungen auf die vermeintlichen Nebensachen unseres Alltags lenken. Wir würden uns sehr freuen, wenn ihr euch beteiligt. Es gibt hier nichts zu gewinnen, versteht es nicht falsch, es geht lediglich darum, jene Momente bewußt miteinander zu teilen, die ansonsten viel zu rasch vorbeiziehen.

Bevor ihr jetzt aber die erste Aufforderung erfahrt, haben wir noch ein Anligen. Das Kind benötigt einen Namen, denn "Alltagsdingsbums" ist nur der Arbeitstitel und nun wirklich nicht schön. Schlagt uns etwas vor, und was uns am betsen gefällt, werden wir als Titel für diese Reihe übernehmen.

Jetzt hoffen wir einfach mal, dass ihr die Idee ebsno schön findet wie wir, denn sonst wird das ganze vielleicht schon eher zu Ende gehen, bevor es richtig begann.

Was gab es? Was sieht man noch? Wo warst du? Hat es geschmeckt?

Ganz gleich ob selbstgekocht, oder bei Freunden, im Restaurante, an der Pommes Bude, oder auf einer Tagung, mach ein Foto, nachdem du fertig gegessen hast und reiche es bei uns ein. Du kannst uns das Bild entweder via Email zusenden oder hier hochladen. Selbstverständlich dürft ihr euren Beitrag auch selbst bloggen und wir holen das Foto bei euch ab. Wir werden die kleine Galerie hier unten stets mit euren Ergebnissen updaten.

Get the flash player here: http://www.adobe.com/flashplayer
Beteiligt haben sich bislang Andreas, Günter, Kessiecat, Sonja, Ingrid & Günter, Hesting, Hannah (aheadwork) the Stiller, Anikó (Paprika meets Kardamon), Zeitzeugin, Kirsten (My Kitchen In The Rockies) und das Restaurante Am Ende Des Universums.

"Alltagskrümel" ist eine an LearningToLoveYouMore angelehnte, fortlaufende Reihe, in der wir den Kleinigkeiten des Alltags unsere Aufmerksamkeit schenken wollen.

Freitag, 11. März 2011

Topinambur-Risotto

Saisonal Essen, NKFOM, Saisonal, Obst, Gemuese Nachdem ich hier ja bereits über die Pasta Variante von Risotto erzählte, fiel mir auf, dass wir noch gar kein richtiges Risotto in unserer Küche haben. Das sollte sich natürlich ändern. Mein aller erstes Risotto kam als Fertiggericht in einer Pappschachtel im Stil von Miraculi auf meinen Teller. Irgendwie Gewürzmischung in Wasser kippen und darin den Reis kochen. Das Ergebnis war von solch zweifelhaftem Ruhm, dass ich eine ganze Dekade habe verstreichen lassen, bevor ich das nächste Mal auch nur an Risotto dachte. Danke Kraft Food, oder wer auch immer diesen unsäglichen Mist verbockt hatte. Denn die Wahrheit ist die, dass Risotto etwas ganz tolles ist! Die Zubereitung braucht einige Zeit und Aufmerksamkeit, jedenfalls wenn man tatsächlich die ganze Zeit beim Reis stehen bleibt und aufmerksam darauf achten, wann man wieder Flüssigkeit nachgießen muss. Ich habe auch Freunde, die gleich zu Beginn die gesamte Menge an Flüssigkeit zugeben und langsam einköcheln lassen und auch deren Risotti sind sehr lecker. Wer kocht hat recht, also werde ich mich nicht einmischen. Dennoch glaube ich, dass der Reis cremiger wird, wenn man es so macht, wie ich es von dem Engländer gelernt habe. Das sich langsam entfaltende Aroma in der Küche ist ürbigens eine ausreichende Belohnung dafür.

Da man Risotto mit vielerlei Sorten Gemüse vermengen kann und wir ja seit einiger Zeit wieder eine Gemüsekiste beziehen, habe ich mir überlegt Topinambur an mein Risotto zu geben und habe bei dem Iren Denis Cotter ein paar Ideen gefunden. Im Prinzip kann man experimentierfreudig mit so ziemlich jedem Gemüse - Knollengemüse und Kürbis eignet sich besonders gut wie ich finde - ähnlich verfahren: Man kocht es weich, zwestampft es und mengt es dann am Ende unter den Reis.

Topinambur-Risotto

Topinambur-Risotto

Zutaten:
250g Risotto-Reis
500g Topinambur, gewaschen und geschält
150g Sellerie, gewaschen und geschält
1 große rote Zwiebel
2 Knoblauchzehen
1 Glas Weiswein
1 El Butter
Olivenöl
100g geriebenen Parmesan
Zitrone
Salz & Pfeffer

Part One: Das Gemüse
Etwa 3/4 der Topinambur sowie den Sellerie kleinschneiden. Zwiebel und Knoblauch kleinhacken, etwa 1/3 davon beiseite legen. Topinambur, Sellerie, Zwiebeln und Knoblauch in etwas Olivenöl anschwitzen, bis die Zwiebeln glasig werden. Eine kräftige Prise Salz und Pfeffer hinzugeben und mit 500ml Wasser ablöschen. Etwa 20 Minuten bei geschlossenem Deckel bei kleiner Flamme köchlen lassen, bis das Gemüse weich ist. Das Gemüse zerstampfen und anschließend durch ein Sieb geben, dabei die Flüssigkeit unbedingt auffangen. Die Gemüsemasse und die Flüssigkeit (=DIY Gemüsebrühe) beiseite stellen. Die unbenutzten Topinambur in etwa 1/2cm dicke Streifen schneiden und in etwas Olivenöl wenden und bei etwa 175°C im Ofen etwa 15 Minuten rösten, bis sie etwas Farbe annehmen.

Part Two: Das Risotto
Die nicht verwendete Zwiebel und Knoblauch in etwas Olivenöl anschwitzen, ohne dass sie Farbe annehmen. Jetzt den Reis in die Pfanne geben und unter rühren etwa 1 Minute anbraten, bis er leicht glasig wird. Jetzt den Weiswein hinzugeben und unter rühren einköcheln lassen. Wenn der Reis den gesamten Wein aufgenommen hat, eine kräftige Kelle der aufgefangenen Gemüsebrühe hinzugeben und die Temperatur verringen, so das alles nur noch leicht köchelt. Wann immer der Reis nun die Flüssigkeit aufgenommen hat, eine weitere Kelle der Flüssigkeit hinzugeben und einrühren. Das ganze solang wiederholen, bis der Reis weich geworden ist, was etwa 15 bis 20 Minuten dauern sollte. Reicht die Flüssigkeit nicht aus, stattdessen Wasser hinzugeben. Jetzt die Gemüsemasse untermischen und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Den Topf vom Herd nehmen, allen sagen, dass das Essen in wenigen Augeblicken auf dem Tisch stehen wird. Zuletzt Butter, Parmesan und einen ordentlichen Spritzer Zitronensaft unterheben und bei geschlossenem Deckel etwa 2 Minuten durchziehen lassen. Beim servieren die gerösteten Topinamburstreifen auf das Risottto geben. Jetzt essen. Habe ich doch eben gesagt!
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Mittwoch, 9. März 2011

Bugs Bunny - Drinks ohne Alkohol

Drinks ohne Alkohol
Den Karneval haben wir nun (endlich) hinter uns, denn heute ist Aschermittwoch. Mit dem einen Besuch der ortsansässigen Karnevalssitzung habe ich mein Pensum Fasching gegenüber den letzten Jahren um einiges übertroffen. So schlimm war es aber garnicht und vielleicht wird das ja im nächsten Jahr wiederholt. Aber zurück zu heute: Aschermittwoch ist Beginn der Fastenzeit, die nun bis Ostern andauert. Ich selbst habe nur kurz darüber nachgedacht, ob ich mich dieses Jahr nicht nur dem Karneval, sondern auch dem Fasten widmen sollte. Ich habe meinem Arzt vorgeschlagen, dass ich die nächsten sieben Wochen problemlos auf Gemüse verzichten könnte. Dieser lehnte diesen Vorschlag aber ab. Nun gut. Bekannt sind mir auch einige Leute, die in dieser Zeit gänzlich auf Alkohol verzichten. Und so gern ich das auch mal versuchen würde - ich kann nicht. Bekanntermaßen habe ich eine Dauerkarte bei der Eintracht. Das ist derzeit schwer genug. Und wie bitteschön soll ich das Gekicke denn ohne Alkohol aushalten? Nee, danke. Das ist nicht drin.

Vielleicht möchte aber jemand von euch Fasten und in dieser Zeit auf Alkohol verzichten. Auf Alkohol, aber nicht auf leckere Drinks. Dem lege ich das kleine Büchlein von Franz Brandl namens "Drinks ohne Alkohol" aus dem Hause GU ans Herz. Dieses Buch beinhaltet eine Vielzahl lecker aussehender Drinks aus Früchten und Gemüsen, Säften und Milch. Für den heutigen Test versuchte ich den "Bugs Bunny", ein Kefirdrink mit Möhre. Säfte und Co. waren nicht im Haus und so viel die Wahl auf diesen Drink, nicht zuletzt natürlich auch wegen des Namens. Mein Fall war es nicht wirklich, aber vielleicht steht ihr ja auf sowas. Und wenn ihr uns einen netten Kommentar hinterlasst habt ihr die Chance, dieses Büchlein zu gewinnen. Viel Erfolg dafür. Aber verratet mir bitte noch eins: Fastet ihr denn? Und wenn ja, worauf verzichtet ihr in dieser Zeit?


Bugs Bunny
Bugs Bunny

Zutaten für 1 Drink:
100g Möhren
1/2 Bund Petersilie
100g kalter Kefir
schwarzer Pfeffer, frisch gemahlen
Salz

Was sie sonst noch brauchen:
Mixer - 1 Longdrinkglas

1. Die Möhren abbürsten, waschen und fein raspeln. Die Petersilie waschen, trockentupfen und ein Sträußchen für die Garnitur zurückbehalten. Den Rest fein hacken.
2. Die Möhren, die Petersilie und den Kefir in den Mixer geben und alles etwa 15 Sekunden gut durchmixen. Mit Pfeffer und Salz abschmecken.
3. Die Mischung in das Glas gießen und mit dem Petersiliensträußchen garnieren.
Quelle: Franz Brandl, Drinks ohne Alkohol, Gräfe und Unzer Verlag, 1993, S. 56
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Montag, 7. März 2011

Halloumi-Brokkoli-Käse-Sahne-Nudeln

Freitagabend. Irgendwo in Nordhessen. Und mit irgendwo meine ich das irgendwo, fernab von Kassel, wo sich das Abendprogramm nicht so einfach gestalten lässt. Mangels Alternativen. Der eine muss lange arbeiten, wodurch Kino flachfällt, Bowling ist am Wochenende zu teuer und schon wirds eng. Aber zusammen Kochen geht immer und gefolgt von nettem Beisammensein und einem Spieleklassiker eine echte Alternative. Was das zu kochende Gericht angeht wurde es diesmal auch sehr klassich. Klassisch, weil es sich um das Essen handelt, welches wir in zahlreichen Sommern immer wieder zu uns nahmen, wenn die Eltern im Urlaub waren und wir das zugehörige Haus besetzen durften. Ich nehme an, dass es spät war und auch das ein oder andere Bier getrunken wurde als dieses Rezept entstand. Sicher wurden alle Reste in der Küche nochmal zusammengesucht, aufgekocht und als Mitternachtssnack verputzt. Im Laufe der Zeit wurde diese schmackhafte Pasta zu einem Standard und dem ersten und einzigen Gericht, das ich über viele Jahre kochen konnte und wollte. Während es früher nur aus Halloumi, Brokkoli, einem Becher Sahne pro Person, viel Käse und ordentlich Frugola bestand hat sich das Rezept doch etwas weiterentwickelt ohne sich zu weit vom Original zu entfernen. Aber die Geschmacksverstärker mussten raus und auch die Menge der Sahne pro Person ist nicht mehr zeitgemäß, oder doch?

Halloumi-Brokkoli-Käse-Sahne-Nudeln

Halloumi-Brokkoli-Käse-Sahne-Nudeln

Zutaten:

250g Pasta nach Wahl (im Original: grüne Bandnudeln)
250g Brokkoli
1 Halloumi-Käse
Olivenöl
1 kleine Zwiebel, gewürfelt
1 Zehe Knoblauch, fein gewürfelt
1 Schluck Weißwein
150ml Sahne
150ml Milch
1 handvoll geriebener Käse (z.B. Gouda)
Salz
Pfeffer
Zucker
Muskat

Einen Topf mit Wasser aufsetzen und die Brokkoliröschen darin blanchieren. Rausnehmen, in Eiswasser (kaltes Wasser) geben. In das Brokkoliwasser die Nudeln geben und nach Packungsanleitung al dente kochen (oder eben so, wie man es mag). In eine Pfanne etwas Olivenöl geben und den in Scheiben geschnittenen Halloumi anbraten und dann auf einen Teller geben. In der Pfanne die Zwiebeln und den Knoblauch anschwitzen. Mit etwas Weißwein ablöschen. Sahne und Milch zufügen und einmal aufkochen. Den Käse in die Soße geben und schmelzen lassen. Brokkoli und Halloumi zugeben und einmal aufkochen. Mit Salz, Pfeffer, Zucker und Muskat abschmecken und in einem großen Haufen Erinnerungen schwelgen.
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Freitag, 4. März 2011

Whoopie Pie

Zur Identität der einzelnen US-amerikanischen Staaten gehören auch deren offiziellen Lebensmittel und Gerichte. Die offizielle Frucht von Georgia ist so zum Beispiel der Pfirsich, der offizielle Staats-Snack von Illinois ist Popcorn und das offizielle Staats-Gericht von Texas ist Chili. Manch einer wird denken, "die Spinnen, die Amis", andere Jim wünscht sich jetzt vielleicht Weckewerk solle das offizielle Landes-Gericht von Hessen werden. Man findet so manches Schätzchen in diesen Listen, von welchen viele in den jeweiligen Staaten oft eine sehr lange Tradition haben. Beim durchstöbern dieser traditionellen Gerichte stieß ich auf etwas, dass augenblicklich mein ungeteiltes Interesse auf sich zog und seinen Ursprung bei den Amish in Pennsylvania hat: der Whoopie Pie. Dieses Dessert scheint mir ein gelungener Hybird aus Kuchen und Cookie zu sein. Der Teig ist weich und erinnernd ganz entfernt an Brownies oder einen sehr saftigen, schokoladigen Rührkuchen. Zwischen zwei dieser Kuchenschichten kommt - festhalten - Marshmallow Creme! (Ich für meinen Teil würde ja behaupten, Marshmallows sind das Lebensmittel-Pendant zu Ninjas: Instant Awesome! Alles was man man ihnen verfeinert, wird automatisch und unwiderruflich unglaublich! Dieses kleine Gedankenexperiment sollte euch überzeugen: Stellt euch die Schlacht um Troja vor. Und jetzt stellt euch die Schlacht um Troja mit Ninjas vor! Gern geschehen.) Wo war ich? Achja, wir haben also zwei Schichten eines dunklen, schokoladigen Teiges und dazwischen eine strahlend weiße Schicht aus Marshmallow Creme. Erinnert vom Aussehen her ein wenig an Oreo Kekse, ist aber etwas ganz anderes. Ganz meinem Gedanken der Kuchen/Cookie Verquickung lässt sich der Whoopie Pie eben auch entweder traditionell als ein großer Kuchen, oder eben als viele, kleinere Cookies zubreiten. Und letztlich kann man natürlich auch sowohl mit dem teig als auch mit den Füllungen experimentieren.

Ich wollte bei meinem ersten Versuch den Cookie-Gedanken  verfolgen und habe etwa 4cm breite Kreise auf ein Backblech gegeben, aber der Teig ist schon nach sehr kurzer Zeit im Ofen ineinander gelaufen, da die Abstände zwischen den einzelnen Teigkreisen von mir zu klein gewählt waren. Daraufhin habe ich sozusagen eine große Teigplatte gehabt und dann mit einem Glas Kreise ausgetsochen, um alles zu retten. Von dieser Session stammt auch das Foto, auf dem man die ausgestochenen und nicht so schön glatten Ränder sehen kann. Die Methode ging letztlich sehr gut, vorallem, da man ansonsten nicht viele Böden auf einem Blech verteilen kann. Als nächstes habe ich dann zwei große, runde Teigplatten gemacht und somit den Kuchen-Aspekt großgeschrieben. Ein echter Hingucker!

Whoopie Pie

Whoopie Pie

Zutaten:
Für den Teig:
120g Mehl
60g Butter
100g brauner Zucker
1/2 Tl Backpulver
1/2 Tl Natron
1/2 Tl Salz
1/2 Tl Vanilleextrakt o.ä.
3 EL Kakao
125ml Milch
Für die Füllung:
100g Marshmallow Fluff (Ja , richtig gelesen)
100g Butter
75g Puderzucker
1TL Vanilleextrakt o.ä.

Backofen auf 175°C vorheizen. In einer Schüssel Butter, Zucker und das Ei verrühren. In einer zweiten Schüssel Mehl, Kakao, Backpulver, Natron und Vanille vermischen. Jetzt langsam und abwechselnd die Mehlmischung und Milch unter die Buttermasse geben, bis ein recht geschmeidiger Teig entsteht. Jetzt entweder zwei (sehr große) oder etwa 18 (eher handliche) Kreise auf dem Backblech verteilen. Achtung(!): der Teig verläuft beim erhitzen stark, also einen Sicherheitsabstand von etwa 5cm auf dem Blech gewähren! Für etwa 15 Minuten backen, bis der Teig fest ist. Danach auskühlen lassen und die Füllung zubereiten, indem alle Zutaten zu einer cremigen Masse vermischt werden und anschließend für etwa 30 Minuten kühlstellen. Jetzt jeweils eine Unterseite (aka "Keller", danke Stiller) großzügig mit der Marshmallowmasse bestreichen und einen Deckel (aka "Dach") oben drauf legen. ARE YOU READY FOR THIS?
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Mittwoch, 2. März 2011

Gerüchteküche: Nudeln müssen al dente sein

Nudeln müssen al dente sein
Was spricht gegen das Küchengerücht?
Al dente bedeute lediglich, dass die Nudeln fertig gekocht und nicht, dass man sie halb gar essen solle. Dies sei vor allem in Deutschland ein verbreiteter Irrtum, der immer mehr Menschen gedankenlos dazu verleite, auf halb rohen Nudeln herumzukauen, weil sie eben "bissfest" sein sollten.
(Quelle: Ludger Frisch - Kleines Lexikon der Küchenirrtümer)

George sagt zum Küchengerücht:
Mit dem Gegenargument von Herrn Frisch stimme ich überhaupt nicht überein. Mal abgesehen davon, dass ich ab und an gern mal an wirklich völlig rohen Nudeln herumknabbere, mag ich es sehr gern, wenn man bei Nudeln etwas zu kauen hat. Wenn ich mich dazu entscheiden müsste, die Nudeln entweder kürzer oder länger als die auf der Packung angegebene Kochzeit zu garen, würde ich sie eher früher herausnehmen. Ganz klar: Daumen hoch für al dente! Mir gleich ob das ein Irrtum sein soll, ich will meine Nudeln kauen müssen!

Jim sagt zum Küchengerücht:
Ich mag meine Nudeln weder zu weich, noch zu hart, also etwa so, wie man meint, dass "al dente" sein soll. Wenn die Packung sagt, ich soll die Nudeln 8 Minuten kochen, dann tue ich das auch. Aber Gott sei Dank gibt es dafür kein Gesetz und jeder, der seine Nudeln mit etwas mehr Biss mag, darf sie ungestraft nach sechseinhalb Minuten herausnehmen. Und all diejenigen, die Omas 20-Minuten-Nudeln liebten, sollen diese auch weiter so zubereiten. Denn gut ist, was schmeckt! Nudeln müssen also nicht zwingend "al dente" sein.

Was sagt ihr?

Küchenirrtümer Gerüchteküche ist eine fortlaufende Reihe in der wir mit euch über Küchengerüchte diskutieren wollen.

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