Freitag, 12. August 2011

Rotweinkuchen und der böse Wolf

Rotkäppchen, die kleine süße Dirne*, bekommt was von ihrer Mutter mit, als sie sich auf den Weg zu ihrer kranken und darniederliegenden Großmutter machen soll? Wein und Kuchen. Kommt das nur mir seltsam vor? Vermutlich denkt sich die Mutter, dass Großmutter selbst noch einen Kaffee zum Kuchen kocht, oder Rotkäppchen dazu in der Lage ist, das vor Ort für sie zu übernehmen. Aber nein, wenn am Ende alle glücklich, der Wolf tot und der Jäger einen Wolfpelz reicher ist, isst die Großmutter den Kuchen und trinkt dazu keinen Kaffee, sondern den Wein!

Die Grimms haben das Märchen von Charles Perrault aus dem französischen adaptiert, wo es Ende des 17. Jahrhunderts als "Le petit Chaperon rouge" erschien und hier bereits - wie so oft bei Märchen - den moralischen Fingerzeig enthielt, dass junge, hübsche, sexuell reife Mädchen vor lüsternden Männern zweifelhafter Absichten acht geben sollen. Aufgegriffen und variiert wurden die Figuren des Märchens schon oft, sei es in der erst kürzlich erschienenen und grottenschlchten Verfilmung als Red Riding Hood, als großartige Lego Konstruktion, dieser gelungenen Szene von John Allison und die ganzen pornographischen Darstellungen lasse ich mal ganz bei Seite.

Und was gibt es jetzt zu Essen? Na Kuchen und Wein natürlich nach Großmutters Rezeptur. Der lässt sich sehr schnell zubereiten und muss dann knapp 40 Minuten in den Ofen, so dass er auch fertig ist, wenn sich das liebe Rotkäppchen auf den Weg macht.

*: Jap, in der Ausgabe letzter Hand der Grimms wird sie so bezeichnet.

Rotweinkuchen und der böse Wolf
Rotweinkuchen und der böse Wolf

Zutaten:
200g Mehl
200g Butter
200g Zucker
4 Eier
1 El Vanillezucker
1 P Backpulver
1 TL Zimt
1 1/2 TL Kakao
100g Schokolade, fein gehackt
125ml Rotwein
Puderzucker

Ofen auf 200°C vorheizen. Butter, Zucker und Vanillezucker in einer Rührschüssel schaumig schlagen. Eier hinzugeben und weiter schaumig schlagen. Mehl mit Backpulver, Zimt und Kakao vermengen und unterrühren. Schließlich die Schokolade - wer keine Lust auf hacken hat, nimmt Schokostreusel - und zu letzt den Rotwein unterrühren. Danach in eine gefettete Backform - Kasten-, Spring-, etc. - geben und rund 40 Minuten backen. Kurz in den Teig pieksen, um zu testen, ob er fertig ist. Abkühlen lassen und zum servieren mit Puderzucker bestreuen - oder was ihr sonst so mögt. Ab in den Korb und auf zur Oma. Und Obacht vor Wölfen! Bei uns gab es bis vor kurzem einen.
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5 Kommentare:

  1. Leeeeecker, ich will jetzt sofort ein Stück. Sofort!!! :)

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  2. Dann los, ein Stück ist noch da! ;)

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  3. Irgendwie kann ich mir nie vorstellen, dass ein Kuchen mit Rotwein schmecken soll. Dazu bin ich nicht in der Lage. Obwohl ich ja Alkohol in Essen eigentlich sehr toll finde. :-)

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  4. Warum trinkst Du den Weißwein zum Rotweinkuchen?
    Soll man nicht den Wein zum Essen trinken, mit dem man kocht? ;)

    Der sinkende Pegel in der Flasche ist ein schönes Detail.

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  5. AD: probier mal aus, wäre ja nicht viel mit verloren. Ich mag den recht schlichten Rührkuchen sehr gern, weil er sehr aromatisch und saftig ist. Ich schiebe das einfach mal auf den Rotwein.

    Andreas: Man soll ja so viele Sachen machen oder lassen... Tatsächlich war es so, dass der restliche Rotwein für den Kuchen drauf ging und ich keine neue Falhsce öffnen wollte. Aber für das Foto wollte ich schon gern eine Flasche verwenden. SChön, dass dir der Pegel aufgefallen ist.

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