Dienstag, 18. September 2012

Tolkien Week - Radagast, Bombadil und Waldläufer

Radagast der Braune

"Dong – long! Dongelong! Läute laute lillo!"



///George

Wen ich in den Filmen schmerzlich vermisste.




Peter Jacksons Herr der Ringe Trilogie ist eine opulente Interpretation und Darstellung des tolkienschen Werkes und trifft absolut meinen Geschmack. Dennoch gibt es einige Momente, die ich gern in den Filmen gesehen hätte. Diese zum Beispiel:

Wo ist Tom Bombadil?
"Dong – long! Dongelong! Läute laute lillo!" Auf dem Weg vom Auenland nach Bree begeben sich die vier Hobbits bereits auf die ersten gefährlichen Abenteuer im Alten Wald und den Hügelgräberhöhen, wo sie auf wandelnde Bäume und Grabunholde treffen. Und auch Tom Bombadil, den "Vaterlosen", mit dem großen Hut mit der blauen Feder, blauem Mantel und grünem Gürtel. Vielleicht hätte er den Zuschauer irgendwie verunsichert, denn so sehr wie der reimende "Älteste" - wie er sich selbst nennt -, fällt wohl niemand aus der Welt. Und gerade das macht ihn so spannend.

Kennt jemand Glorfindel aus Bruchtal?
Der Elbenfürst und Krieger, der rund 1000 Jahre vor den Geschehnissen im Herrn der Ringe den Hexenfürst in die Flucht schlug und prophezeite, dass dieser durch die Hand keines Mannes besiegt werden würde (vgl. Éowyn for the Win!), macht sich auf, um den auf der Wetterspitze verletzten, unscheinbaren Hobbit Frodo vor den Neun zu retten. Mehr Ehrerbietung und Demut geht kaum, aber die Rolle ging bei Jackson leider an Arwen - was ihre Rolle als toughe Swordslingerin von Anfang an klar macht: "If you want him, come and claim him!" Rawrrrrr.

Radagast der Braune
Elladan, Elrohir und die Waldläufer des Nordens.
Einer dieser absoluten Hammermomente im Buch. Als die Schlacht auf den Pelennor-Feldern - der Kampf um die Weiße Stadt Minas Tirith - ansteht, kommen Elronds Söhne Elladan und Elrohir mit einer Schar von Waldläufern des Nordens - den Bannermännern und Gefolgsleuten Aragorns im Exil - völlig überraschend zur Hilfe und entfalten das Banner der Könige auf dem Feld, welches Angst in die Augen der Orks treibt. Hell Yeah!

Radagast anyone?
Im Gegensatz zu diesen schmerzhaft Vermissten wird Jackson in den neuen Hobbit Filmen einen anderen Charakter größer portraitieren, als Tolkien dies anlegte - ihn also arwenisieren: Radagast den Braunen. Gespielt von keinem anderen als dem Siebten Doctor, Sylvester McCoy. Radagast, im Hobbit, den Zwei Türmen und dem Silmarillion erwähnt, ist einer der fünf Istari, Zauberer genannt, die man in Mittelerde treffen kann: Saruman der Weiße, Gandalf der Graue, Alatar und Pallando die Blauen und eben Radagast der Braune. Ein Eigenbrödler, etwas zertreut, etwas naiv, der sich maßgeblich um die Tiere Mittelerdes kümmert. Wir dürfen gespannt sein - Skeptiker befürchten Blasphemie. Ich freu mich auf ihn!

Und bei euch so? Buch oder Film? Und was habt ihr vermisst? Oder was freute euch am meisten, dass Jackson es einfügte?
(Foto via USA Today)

13 Kommentare:

  1. Aha! Ich melde mich ja sonst nie bei Filmbeiträgen zu Wort, aber Tolkien ist die regelbestätigende Ausnahme.

    Buch oder Film? Buch! Und Film. Die Filme sind schon ziemlich gut, aber insgesamt betonen sie mir zu sehr die Schlachten und Kampfszenen, was Auswirkungen hat, die mir gar nicht gefallen; z.B. ist es total lächerlich, wie Aragorn im Film das Totenheer beschwört. Im Buch kommt viel besser zum Ausdruck, was es für ihn bedeutet, überhaupt diesen Weg einzuschlagen. Von den albernen Legolas-Szenen ("Legolas surft auf Treppengeländer" - wirklich Treppengeländer? oder "Legolas überwältigt im Alleingang einen ganzen Olifanten") will ich gar nicht erst anfangen. Kurz: An die Atmosphäre, die das Buch vermittelt, kommt der Film nicht ran. Das gilt vor allem für die tollen Landschaftsbeschreibungen, Exkurse zur Sprache etc. Da hat ein Film einfach andere Ansprüche und bedient wohl auch ein anderes Publikum. Wer nur die Filme kennt, kennt meiner Ansicht nach nicht Tolkien.

    Dass Tom Bombadil im Film nicht vorkommt, enttäuscht mich übrigens auch. Kennst Du das hier? Vorsicht, Ohrwurmgefahr: http://www.youtube.com/watch?v=RRVIVJjuaHE

    Am meisten störte mich im Film die Szene auf der Treppe von Cirith Ungol, in der Frodo Sam nach Hause schickt, weil er Gollum glaubt, Sam habe das letzte Lemba gegessen. Wer das Buch kennt, weiß, dass Frodo Sam niemals - niemals! - weggeschickt hätte! An dieser Stelle wird meines Erachtens die ganze Geschichte verdreht.

    Trotz alledem: Ich freue mich schon so sehr auf die Hobbit-Verfilmung!
    Und jetzt habe ich plötzlich unglaublich viel Lust, Tolkien zu lesen! Aber nein, es wartet ein Autor ganz anderer Art...
    ;-)

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    1. Freut mich, dass die Kommentare jetzt wieder funktionieren!

      Buch und Film. Ja, bei mir auch. Zwei verschiedene Medien mit ihren eigenen Vorzügen und Beschränkungen.

      Zu viele Schlachten - naja, ich bin ein Junge und ich mag Schlachten. Die Häufigkeit macht mir also nichts aus. Anders die Dinge die du angesprochen hast: Der Pfad der Toten ist ein absolutes Highlight im Buch, im Film irgendwie nicht. Gerade was die persönlichen Beweggründe angeht (s.u. Galadriel) bleiben die Filme oft leider weit zurück. Die Sache mit Legolas kann ich absolut nachvollziehen. Seine Schnelligkeit und Bogenfertigkeit wird teilweise ganz großartig in Szene gesetzt - als die Uruk-Hai die Gefährten überfallen und letztlich Boromir töten, kann man ihn dabei beobachten, wie schnell und effektiv er mit dem bogen umgeht. Sehr gelungen. Deine Beispiele gefallen mir auch nicht. Da gingen die Jungs wohl mit ihren Möglichkeiten durch.
      Was ich hingegen mag sind die Dialoge zwischen Legolas und Gimli, mit denen sie sich gegenseitig anspornern. Aber das ist im Buch ja auch so. Legolas war mir im ersten Teil irgendwie zu humorlos, aber dann haben die beiden ja eine schöne Eigendynamik entwickelt.

      Tom - Super Video! :)

      Cirith Ungol: Jap, völlige Übereinstimmung! Das finde ich irgendwie auch immer unangenehm zu schauen, weil es so weit weg ist. Und dazu unnötig. Böser Peter Jackson!

      Und auf die Hobbit Filme freue ich mich auch wirklich sehr! Vorallem auch deshalb, weil ich überhaup nicht mehr damit gerechnet hatte, nochmal im Kino zurück nach Mittelerde zu kehren. Und dass gleich drei Filme daraus entstehen sollen - the more, the merrier. :)

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  2. Ich empfand es immer als Verlust, wie im Film mit Galadriel umgegangen wurde. Das Dilemma, in welches sie sich bewegt, wird im Film nie ganz deutlich, denn durch ihre Unterstützung bei der Vernichtung des Einen Ringes, wird auch alles zu Fall gebracht, was sie mittels ihres Ringes erschaffen hat: Lothlorien. Vielleicht wird Jackson dies in den neuen Filmen nocheinmal deutlicher aufgreifen, denn dort wird sie als eine der stärksten Verbündeten gegen Sauron im Weißen Rat ja eine Rolle spielen.

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    1. Oh ja, guter Punkt! Gut beobachtet. Das missfiel mir auch immer. Galadriel, eine fantastsiche Figur mit einer enormen Geschichte - immerhin die Schwiegermutter von Elrond - kommt in den Filmen eher flach rüber. Man bekommt irgendwie suggeriert, dass sie jemand besodneres ist, aber außer diesem Brunnen scheint sie nicht viel draf zu haben.

      Auf ihre Szenen im Hobbit bin ich auch gespannt. Der Plot um den Weißen Rat scheint ja deutlich ausgebaut zu sein.

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  3. That is some god awful food thingy..

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  4. Ich finde schade, dass in den Filmen nicht klar wird wieviel Zeit verstreicht. Bilbos (und Frodos!) Geburtstag und Bilbos Abreise finden 17 Jahre vor Frodos Aufbruch statt. Nur eine Kleinigkeit, aber im Film geht alles so schnell.

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  5. Die Befreiung des Auenlandes

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    1. Unbedingt! Großartige Szenen, die da nicht im Film auftauchen, inklusive der Vernichtung Sarumans durch die Hobbits (naja, Schlangenzunge, aber...).

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  6. Ich muss das echt mal lesen. Ich meine, ich hab die Bücher seit Teil 1 ins Kino kam im schicken UK-Schuber im Regal stehen - aber ich muss das echt langsam mal lesen!

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    1. Bitte verzeihen Sie, Herr Stiller, aber ist das wirklich Ihr ernst oder belieben Sie zu spaßen? Du hast noch nie den Herrn der Ringe gelesen? In was für einer Welt lebe ich denn, wo so etwas geschehen kann?

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  7. Es ist ja zumeist so, dass es große Unterschiede zwischen Film und Buch gibt. Sehen wir und nur einmal Harry Potter an, um im Fantasy-Metier zu bleiben. Es ist wirklich schade, wie groß die Äderungen dort manchmal im Film sind. Aber, wir bleiben lieber in der Tolkien-Welt.
    Ich muss ehrlich sagen, dass mir manche Szenen viel besser als im Buch gefallen haben. Nehmen wir einmal Theoden's Befreiung. Des König's Geist wird von Saruman vergiftet, im Buch redet Grima dem König ein, er seie schwach und alt (was er ja auch ist, eigentlich). Dann kommt Gandalf, wirft seinen Mantel ab und schleudert den König in seinen Thron (entschuldigt den schnellen wechsel von Buch zum Film). Ziemlich cool gemacht, vor allem wegen der schauspielerischen Leistung von Bernard Hill. Dann spricht auch noch Saruman durch den König! Gruselig.
    Allgemein wird Saruman's Treiben im Film mehr zur Geltung gebracht. Klar, da ist dieses Problem, dass Saruman im Film eher Sauron's Sklave ist und nicht sein Nebenbuhler wie im Buch. Aber mich stört das nicht großartig. Saruman ist mein Lieblingscharakter! Schon alleine wegen Christopher Lee, der ihn wirklich Top spielt! Aber, wer kommt schon an Christopher Lee ran? Ich muss jedoch dazu anmerken, dass seine Todesszene mir im Film besser gefallen hat. Meiner Ansicht nach hätte er überhaupt nicht sterben müssen und ich hasse auch Gandalf dafür, dass er seinen Stab zerbrochen hat. Aber egal... Von seinem Turm zu stürzen ist irgenwie, meiner Ansicht nach, ehrenvoller, als fett und in Lumpen gekleidet von Hobbits vertrieben zu werden! Dass er in beiden Fällen von Grima ermordet wird (Blödmann!) kann man nicht ändern.

    Natürlich gebe ich euch beiden recht, was die Sache mit Tom Bombadil angeht! Er ist wirklich ein lustiger Charakter, der mir im Film auch irgendwie gefehlt hat. Galadriel wird natürlich toll von Cate Blanchett gespielt, aber die Wichtigkeit ihrer Person, kommt irgendwie nicht wirklich rüber. Wie Georg schon schrieb: Man hat das Gefühl, alles was an ihr wichtig ist, wäre ihr Zauberspiegel.
    Desweiteren fehlte mir Radagast auch. Zwar ist er nun nicht unbedingt der Mega-Super wichtige Charakter, aber er ist der einzige von fünf Zauberern (Saruman und Gandalf eingeschlossen), der überhaupt mal nennenswerte Erwähnung findet. Schön das Jackson ihn jetzt in die Hobbit-Verfilmungen aufnimmt. Das er Vogelkot im Haar hat, finde ich recht belustigend. Es zeigt seinen Charakter und das gefällt mir.

    Was mir im Film nicht gefällt ist Aragorn. Im Buch, geht er den Pfad des Königs mit würde und stolz. Im Film kommt es mir so vor, als würde er sich eher dagegen stellen den Pfad zu beschreiten der ihm vorbestimmt ist. Irgendwie echt seltsam. Es kann natürlich sein, dass nur mir das so vorkommt.

    Um jetzt mal auf Bruchtal umzuschwenken mit Glorfindel und co. Ich finde es wirklich genial! Im Zeichentrick-Film, errettet Legolas Frodo. Im Film Arwen. Ich meine: Geht's noch? Dies ist ein Punkt, den ich nicht verstehen kann. Warum nimmt Peter Jackson nicht einfach die Person, wie sie im Buch steht? Und das Elrond mit Galadriel verwandt ist kommt, wie ihr schon gesagt habt, sehr mager rüber. Nein, wartet! Es kommt überhaupt nicht rüber!
    Was auch gefehlt hat ist, dass die anderen Ringe in keinster Weise zur Geltung kamen. Wenigstens die Elbenringe hätten doch vorkommen können! Was ist mit Vilya, den Ring von Elrond den er von Gil-Galad erhielt? Oder Nenya, Galadriel's Ring? Und was ist mit Narya? Ich meine, wenigstens der hätte doch vorkommen können, da Gandalf nun einmal einer der Hauptcharaktere ist! Tze, Tze.
    Aber ich will nicht nur meckern, denn Peter Jackson hat wirklich ein fantastisches Meisterwerk erschaffen, auch wenn es manchmal kleinere wie größere Unterschiede zwischen Buch und Film gab. Darum freue ich mich auf die Hobbit-Filme. Der weiße Rat spielt dort eine große Rolle, was mich wirklich sehr interessiert. Saruman wird wieder von Christopher Lee gespielt, was gibt es besseres!?
    Cuio vae, lebt wohl!

    PS: Im übrigen ist die Seite ganz Nett. ^^

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