Mittwoch, 28. März 2012

10 Fragen zu Filmen an George

Als "Stöckchen" bezeichnet man in der Blogosphäre die Aufforderung eine bestimmte Aufgabe zu erfüllen und diese dann weiterzureichen. Ich lese solche Sachen zwar ganz gern, mache aber eigentlich nicht mit, da es mir zuviel Kettenbriefcharme hat. Da ich jetzt aber gleich zwei solcher Stöckchen vor die Füße geworfen bekam, hebe ich sie trotzdem auf. Jeweils fünf Fragen zu Filmen haben mir Emmi und der intergalaktische Affenmann gestellt und ich beantworte sie nach dem Klick weiter unten. Ich reiche sie allerdings nicht weiter, wer Antworten geben möchte, ist aber willkommen.

Claudia Cardinale
(via

Wenn du einen Film ansonsten frei nach deinen Wünschen gestalten dürftest, welche 10 bereits verstorbene Schauspieler würdest du digitalisiert in deinem Projekt zusammenführen und wovon würde er handeln?
Ich finde zehn Rollen sind zu viel, um dafür sinnvoll Verstorbenen einzubetten, es sei denn, es sind nette Cameo-Auftritte. Daher reduziere ich mal meine Auswahl und schnappe mir dafür noch einen verstorbenen Regisseur. Raus kommt dabei eine arschcoole Gangsterfarce mit Steve McQueen, Humphrey Bogart, Charles Bronson und Audrey Hepburn (und Claudia Cardinale, falls wir mit den Dreharbeiten noch ein wenig warten) in den Hauptrollen mit Cameos von Frank Sinatra, Dean Martin, Sammy Davis, jr., inszeniert von Akira Kurosawa. Und Tarantino weint.

Was berechtigt die im internationalen Vergleich hohen Kosten für einen Hollywoodfilm?
Die im internationalen Vergleich hohen Einspielergebnisse. Und "berechtigt" sehe ich hier in einem eher weiten Sinn.

Gibt es heute noch typische Frauen- bzw. Männerfilme und was definiert sie als solche?
Ich glaube oberflächlich kommerziell gesehen ja. Darin begründet, dass in unserem Großkino ständig Filme unter dem Label "Ladies First" bzw. "Echte Kerle" gepreviewt werden. Das setzt natürlich voraus, dass Frauen und Männer prinzipiell unterschiedliche Sehgewohnheiten haben. Die Label Männer=Action, Frauen=Romanze tragen aber nicht. Ich kann gut und gerne auf aufgebauschte Explosionen und langatmige Verfolgungsjagten verzichten und halte hingegen die Romanze "Tatsächlich Liebe" (Love Actually) für einen grandiosen Film. Gerade dieser Film könnte aber auch ein Beleg für Männer/Frauenfilme sein, denn er weiß oft gezielt und sogar reflektiert auf vermeintliche Vorlieben einzugehen, indem er stereotype Frauenfilm Attribute - Liebe, Romantik, Hugh Grant - mit stereotypen Männerfilm Attributen - schwarzer Humor, Slapstick, Bill Nighy - kombiniert.

Ab wann fangen Filme an "alt" zu sein und was unterscheidet sie von "neuen" Filmen?
Zu leicht wäre die Antwort darauf mit Filmtechnik und Postproduction zu antworten. Das trifft es glaube ich auch nicht. Mit Sehgewohnheiten hat es aber unter Umständen dennoch zu tun. Mir fällt soetwas dann oft auf, wenn ich sehe, wie vor 30-40 Jahren Spannung erzeugt wurde: wenig Schnitte, lange Einstellungen aus der Totalen, verharren auf den Gesichtsausdrücken der Figuren. Heute sind wir es gewohnt die Schrift eines Filmes anders zu lesen. Ich würde sagen, dass solche Lesegewohnheiten neu und alt unterscheiden.

Welchen Film hast du auf besondere Weise (und wie?) in einem Traum reflektiert?
Ich träume nicht. Das ist natürlich nicht korrekt und muss heißen, dass ich mich sehr selten an meine Träume erinnern kann. Aber damit die wirklich gute Frage nicht ins Leere läuft: Ich bin Bill Murrays verschollener Sohn in "Broken Flowers" und wir plaudern bei Kaffee und Zigaretten über Samurais, Indianer, Taxifahrer und den Tod.

Wenn ein Film über dich und dein Leben gedreht werden würde, welche Schauspieler sollte dich spielen und wie würden die Nebenrollen besetzt werden?
Mich spielen im Stile von "I'm Not There" in verschiedenen Episoden Michael Cera, Danny Pudi, Ty Burrell, Jason Schwartzman, Natalie Portman und Ian McKellen. In Rückblenden bitte der anno 1980 Harrison Ford. John Candy ist Jim.

Was macht einen guten Soundtrack für dich aus?
Wenn es um Soundtracks geht, also nicht um den Score, ist mir wichtig, dass er das Gefühl, die Einstellung, den Vibe des Films rein akustisch transportieren kann. Eine ohne den Film wahrlos erscheinende Kompilation ist als eigenständiges Werk überflüssig. Fantastisch sind in der Hinsicht die Soundtracks der Filme von Quentin Tarantino kompiliert. Die Soundtracks zu "Reservoir Dogs", "Pulp Fiction" und "Kill Bill" sind schlicht brilliant.

Welchen Film würdest du Menschen aus anderen Ländern empfehlen, um einen guten Eindruck vom "typisch deutschen" Film zu geben?
Schwere Frage, denn ich kann mir unter dem Attribut ersteinmal nichts vorstellen. Wenn ich aber originelle deutsche Filme empfehlen soll, dann würde ich "Pappa ante Portas", "Lola Rennt", "Schulze gets the Blues", "Alles auf Zucker" und "Das Leben der Anderen" empfehlen. Allesamt vielleicht irgendwie untypisch-typisch deutsch.

Welche Serie bzw. welchen Film deiner Kindheit möchtest du neu verfilmt wissen?
"Captain Future". Da muss man nicht lange nachdenken. Das wäre so ein Knaller! Die Besetzung ist mir noch nicht ganz klar, aber Jack Black spielt Otto und Joss Whedon führt Regie.

Welcher Film hätte niemals gedreht werden dürfen?
"Indina Jones 4".

4 Kommentare:

  1. "John Candy ist Jim."

    Kchchchch!

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  2. Danke für die ausführlichen Antworten. Da ist ja durchaus ein interessantes Filmkonzept herausgekommen. Gerade Bogart und Bronson nebeneinander lassen die Phantasie spielen. Ist Bronson in so einem Fall der Bösewicht?

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    1. Gut und Böse wird in dem Film selbstverständlich transzendiert. ;)
      Ich stelle es mir eher so vor, dass es zwei antagonistische Gruppen gibt, die beide in eher zwielichtige Machenschaften verstrickt sind, die aber beide vom Zuschauer auf gewisse Weise gemocht werden. Ähnlich Butch und Vincenet/Jules in Pulp Fiction.

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