Freitag, 30. März 2012

Dalli Dalli

Aus technsichen Gründen schaffen wir es heute noch nicht die geplante NKFOM Episode 4 zu posten.
Dafür ein kleines Warm-Up:

Was fällt euch alles zum Thema ENGLAND ein?


Mittwoch, 28. März 2012

10 Fragen zu Filmen an George

Als "Stöckchen" bezeichnet man in der Blogosphäre die Aufforderung eine bestimmte Aufgabe zu erfüllen und diese dann weiterzureichen. Ich lese solche Sachen zwar ganz gern, mache aber eigentlich nicht mit, da es mir zuviel Kettenbriefcharme hat. Da ich jetzt aber gleich zwei solcher Stöckchen vor die Füße geworfen bekam, hebe ich sie trotzdem auf. Jeweils fünf Fragen zu Filmen haben mir Emmi und der intergalaktische Affenmann gestellt und ich beantworte sie nach dem Klick weiter unten. Ich reiche sie allerdings nicht weiter, wer Antworten geben möchte, ist aber willkommen.

Claudia Cardinale
(via

Freitag, 23. März 2012

Mohnpielen - kein traditionelles Rezept aus Schlesien, dafür original für Berlin Neuankömmlinge

Freunde von mir sind gerade nach Berlin gezogen. Zum Abschied bat man um Berliner Leckereien. Es wurde ein guter Abend mit vielen Nachtischsen (ja, das ist der korrekte Plural von Nachtisch). Ich habe Mohnpielen beigesteuert. Weil Wiki sagt, Mohnpielen, Alter, did kommt aus Berlin. Irgendwie ist das eine Art einfacher Kuchen, der aus alten Brötchen und einer Mohn-Masse besteht. Ganz lecker eigentlich und rasch gemacht. Ein traditionelles Mohnpielen Rezept aus Berlin habe ich aber nicht gefunden, sondern eher Rezepte aus Schlesien, wo das ganze auch mal schlesische Mohnklöße heißt. In den Kommentaren vieler Seiten mit Rezepten zum Mohnpielen selber backen wiederum findet man viele Erwähnungen aus Berlin. Das hat die Oma immer an Weihnachten und Silvester gemacht. Sowas eben. Mir persönlich sagten Mohnpielen erstmal überhaupt nichts, aber das ist ja prinzipiell kein Hinderungsgrund. Ich habe mir aus verschiedenen Rezepten eines zusammengeschummelt, was ab jetzt hier Tradition hat. Was Pielen wirklich sind, habe ich leider nicht herausgefunden, sondern nur viele Argumente dafür, dass einige Leute Mohnpielen schon gegessen haben, bevor überhaupt ein Rezept dafür geschrieben wurde. Und andere aßen Mohnpielen aus Tradition noch früher. Wir haben uns dann dafür entschieden, dass Pielen etwa den Kugeln entspricht, die man mit Eis formt. Eispielen. Mohnpielen. Allet klar?

So, dann allet Jute nach Berlin! Hier sind noch drei Lieder über die neue Heimat.
Rainald Grebe. P.R. Kantate. Angelika Express.

Mohnpielen
Mohnpielen

Zutaten
4 Brötchen vom Vortag
125g Mohn
75g Zucker (am besten mit Vanille)
500ml Milch
50g geriebene Mandeln
50g Rosinen
1 TL Zimt
Schale 1/2 Zitrone

Brötchen in feine, etwa einen halben Zentimeter breite Scheiben schneiden. Milch zum kochen bringen. Mohn und Zucker vermischen und zur Milch geben und 1 Minute einrühren. Mandeln, Rosinen, Zimt und Zitronenschale hinzugeben und weitere 5 Minuten unter Rühren köcheln lassen. Vom Herd nehmen. Mit Brötchenscheiben den Boden einer gefetteten Auflaufform bedecken und anschließend eine Schicht der Mohnmasse darauf verteilen. Weiter Brötchen und Mohn schichten und am Ende mit einer Schicht der Mohnmasse bedecken. Da das ganze noch gut vermischt werden soll, habe ich jetzt einen Kartoffelstampfer zum Einsatz gebracht und alles schöne zermantscht™. Erkalten lassen und Pielen daraus formen. Na dann juuten Appetit.

Mittwoch, 21. März 2012

Schlumpfeis for President!

Schlumpfeis
Was für ein Kracher dieses NKFOM-marshmallowgetränkte Schlumpfeis ist haben wir vor einiger Zeit ja hinreichend geklärt. Nun ist es an der Zeit diesem Eis die Bühne zu bieten, die es verdient hat. Es sollte in ein Kochbuch! Genauer gesagt in das Cookbook of Colors, welches über das Jahr hinweg von HighFoodality zusammengestellt wird. Drei Gerichte pro Farbe schaffen es ins Kochbuch - aber was ist ein Kochbuch der Farben ohne Schlumpfeis bei der Farbe hellblau...richtig! Die besagten drei Rezepte können derzeit in das Buch hineingevotet werden und obwohl das Schlumpfeis noch einen deutlichen Rückstand auf die Ränge 1-3 aufweist bin ich guter Dinge, dass wir mit einer schlumpftatsischen Aufholjagd und der Unterstützung vieler Schlumpffreunde den Weg ins Buch noch schaffen können. Wenn ihr meiner Meinung seid geht auf die Voting-Seite des Cookbook of Colors, schaut euch alle Teilnehmer gut an und wählt dann ohne zu zögern das großartige NKFOM-Schlumpfeis. Vielen Dank.

GO SCHLUMPFEIS!

Montag, 19. März 2012

Media Monday #38 - Von Kaffee, Affen und Piraten

Wulfs Media Monday ist eine kleine sympathische Reihe die früher bei Beat The Fish unter dem Titel Movie Monday lief. Programm ist jedoch noch immer das selbe, do dass montags jeweils sieben Lückentexte zu Filmen verfasst werden, die dann aufgegriffen und vervollständigt werden können. An der heutigen Nummer 38 nehme ich nach langer Abstinenz mal wieder teil und ergänze in fett, was mir vorgegeben wurde.

Coffee and Cigarettes
(via.)


Freitag, 16. März 2012

Gebackener Scamorza

Kennt ihr Scamorza? Nein? Lasst ihn mich so beschreiben: sagen wir, Mozzarella ist Alan Harper. Ein solider, alleinerziehender Chiropraktiker. Eher blass, aber ein rundum netter Kerl. Dann ist Scamorza sein exzessiv trinkender und rauchender großer Bruder Charlie - mit Playboy Allüren und einem Haus in Malibu Apulien. Scamorza ist Charlie Harper. Bitte so im Gedächtnis verankern.

Die beiden Brüder, also die Käse-Brüder, sind Filata Sorten, wobei Mozzarella eben trotz einer relative Schlichtheit begeistern kann, während Scamorza exzessiv raucht geräuchert wird und dadurch ein ziemlicher Knaller ist. Oder mit den Worten von Charlie: "I’m tired of pretending I’m not a total bitchin’ rock star from Mars!" Typisch für Scamorza ist neben seinem rauchig-kräftigen Geschmack übrgigens das Aussehen, dass überall als "birnenförmig" beschrieben wird. Ich finde es sieht mehr wie ein kleines, dunkelgelbes Iglu aus. Das liegt in seiner Zubereitung begründet, da Kugeln paarweise mit einem Seil umschlungen zunächst zum abkühlenin einer Salzlake und später zum trocknen aufgehangen werden. Die Erdanziehung tut dann ihr übriges. Was Scamorza neben dem Geschmack noch sehr spannend macht ist, dass er ein verhältnismäßig fester und daher gut in Scheiben zu schneidender Käse ist, den man auch bis zu einem gewissen Grad braten kann. Form, Geschmack, Konsitenz: ziemlicher Hammer. Oder mit den Worten von Charlie: There's tiger blood in my veins!"

Der Name, so wollen mir verschiedene Seiten im Netz erklären, soll von "capa mozza" kommen, und leo sagt mir, dass das wiederum soetwas wie "abgeschnittener" oder "verstümmelter Kopf" bedeutet. Könnte an der Form liegen. Könnte auch an einer abgedrehten Mafia-Geschichte liegen. Man weiß es nicht. Das einzige was man sicher weiß ist Charlie ist nicht Thomas Jefferson, denn "he was a pussy. I am battle-tested bayonets!"

Ich las letztens ein Rezept von Steven Paul im Effilee, bei dem er Scamorza in Weinteig backt und dazu Tomatensugo serviert. Die Tomatensauce hat mich nicht wirklich angemacht, die schnelle Zubereitung des Käse dafür umso mehr. Sehr schnelle, sehr leckere Sache. Oder mit den Worten von Charlie: "I'm an F-18, bro!"

Gebackener Scamorza
Gebackener Scamorza

Zutaten
1 Scamorza (etwa 300g)
1 Ei
60g Mehl
75ml Weißwein
1 TL Backpulver
2 EL Olivenöl
Salz

Ei mit Weißwein und 1 EL Olivenöl verrühren. Mehl, Backpulver und ein Prise Salz untermengen und zu einem glatten Teig verrühren. Scamorza in 8 etwa 1 cm dicke Scheiben schneiden und von beiden Seiten in etwas Mehl wälzen. Restliches Olivenöl in einer Pfanne erhitzen. Die Scamorzascheiben in den Teig tauchen und dann von beiden Seiten etwa 3 Minuten goldbraun braten. (Ich weiß nicht ob das anständig ist, aber bei solchen Teigtauch-Aktionen mag ich es, wenn man die fertig gebratenen Scheiben im Anschluss nochmal in Teig taucht und nachmal backt. Und ansonsten nicht vergessen: "You can't process me with a normal brain." (Charlie Sheen)

Mittwoch, 14. März 2012

Frozen Joghurt Drops

Frozen Joghurt Drops
Georges Computer hat Husten, Schnupfen, Heiserkeit. Zudem etwas Fieber und hoffentlich nicht noch schlimmeres. Für George, der eigentlich den heutigen Beitrag posten wollte, heißt es aber nun, sich um seinen platinenbesetzten Freund zu kümmern. In der No Kitchen For Old Men sind schließlich nicht nur Küche, Töpfe und Pfannen von besonderer Bedeutung, sondern auch Kollege Computer. Gute Besserung an dieser Stelle, ich hoffe ihr seid bald wieder einsatzbereit. 

Für mich hieß dieser kurzfristige Ausfall, dass ich schnell eine Kleinigkeit für den heutigen Tag vorbereiten musste. Das ist mir gelungen. Schnell gings und eine Kleinigkeit ist es zudem. Frozen Joghurt Drops - die simple Mini-Erfrischung für die bevorstehenden warmen Tage.

Man nehme ein Glas, setze einen Spritzbeutel (Gefrierbeutel) rein und befülle diesen mit dem Lieblingsjoghurt. Kleines Blech o.ä. parat stellen. Eine kleine Ecke vom unteren Spritzbeutel abschneiden und nun kleine Joghurtflecke auf das Blech tropfen. Ab in den Froster und mindestens zwei Stunden, besser über Nacht, gefrieren lassen.

Montag, 12. März 2012

Jägerschnitzelsuppe!?

Jägerschnitzelsuppe
Am Samstagabend schlenderten wir durch Eschwege. Livemusik-Nacht war angesagt. Vor einem der teilnehmenden Läden hing dieses Schild, das das Angebot verschiedener Suppe suggeriert. Leider hatten wir schon gegessen, sonst hätte ich sicher mal eine leckere Weckewerksuppe gekostet. ;-)

Eine Jägerschnitzelsuppe ist bestimmt auch lecker. Ich hab mal überlegt, wie ich die zubereiten würde:
Zuerst würde ich eine leckere Pilzsuppe kochen. Pilze mit Frühlingszwiebeln und Knoblauch anschwitzen. Salzen, Pfeffern, Zuckern. Ablöschen mit etwas Weißwein und/oder Noilly Prat. Auffüllen mit Gemüse- oder Geflügelbrühe und etwas köcheln lassen. Einen Teil pürieren und zurück in die Suppe geben. Becher Sahne dazu und nochmal aufkochen. Abschmecken mit Chili, Zitrone, Muskat und frischem Oregano.

Währendher ein paar Schnitzelchen zubereiten, etwa in Chicken Nugget-Größe. Schnitzel dafür plattieren, kleinschneiden, salzen, pfeffern und panieren. Jetzt in tiefem Fett (am besten Butterschmalz) ausbacken.

Eine Kartoffel schälen und mit der Küchenmaschine in feine Streifen schneiden und frittieren. Kurz gesagt: Kartoffelstroh herstellen. Jetzt braucht man nur noch etwas Romanasalatherzen in Streifen schneiden und anrichten: Suppe auf den Teller geben, etwas Salat in der Mitte drapieren, Kartoffelstroh und etwas Fleur de Sel drüber. Schnitzelchen in der Mitte etwas einschneiden und an den Tellerrand hängen. That's it - die perfekte Jägerschnitzelsuppe oder was meint ihr?

Freitag, 9. März 2012

Krümelmonster-Muffins

"Keeeeekseeeeeeeee!" *mpfmampfgrmpf*

Zottelig, treudoof, kekssüchtig - so ist mir das Krümelmonster in Erinnerung geblieben. Hat er eigentlich auch mal was anderes gemacht als sich tonnenweise Kekse samt Schachtel einzuverleiben? Ich vermag es gerade nicht zu sagen, ob aus ihm jemals ein vollständiger Satz (SPO) gekommen ist.

Trotzdem war er einer der großen Helden der Sesamstraße und einer der ersten, dem ein Denkmal in Form eines Muffins bzw. Cupcakes gesetzt wurde. Gott sei Dank ist er nicht allein geblieben und auch einige seiner Kollegen können - bei der nötigen künstlerischen Begabung - fressfähig gemacht werden.
Neben der Kekssucht hat das Krümelmonster eine weitere markante Eigenschaft, die ihn zu einem exzellenten Kandidaten für das Cookbook of Colors von HighFoodality in diesem Monat macht - er ist "blau"!

Wer war eigentlich euer Lieblingscharakter aus der Sesamstraße? Ich brauche nicht lange überlegen. Groß, zottelig, mit Schnuffeltuch - Samson!

Krümelmonster-Muffins
Krümelmonster-Muffins

Zutaten:
1 NKFOM-Muffins-Grundrezept für süße Muffins

5 EL Puderzucker
etwas Wasser
1/2 Päckchen Kokosraspeln
1 Fläschchen blaue Lebensmittelfarbe
~100g Marzipanrohmasse
nach Belieben Puderzucker
24 Schokotropfen
1 Packung Krümelmonsterkekse oder Kekse nach Wahl

Welchen Muffin ihr hier backt bleibt euch selbst überlassen. Lasst der Fantasie freien Lauf und stellt eure eigene Krümelmonstervariation zusammen. Bei mir war es Banane/Schoko. Die Muffins werden nach Anleitung komplett fertig zubereitet. Bevor sie etwas abkühlen dürfen schneidet man schonmal einen großen Schlitz für den Keks in den Muffin. Das geht besser, wenn er noch etwas warm ist.
 Während der Muffin nun abkühlt mischt man Puderzucker, Wasser und etwas blaue Lebensmittelfarbe zu einer blauen Zuckerglasur. Die restliche Lebensmittelfarbe wird unter die Kokosraspeln gemischt. Das Marzipan wird mit etwas Puderzucker gesüßt - je nach gusto - und dann zu kleinen Kugeln geformt, in die man einen Schokotropfen als Pupille steckt.
 Nun gehts ans Dekorieren. Die Muffins werden großzügig mit der Glasur bepinselt und danach kopfüber in die Kokosraspeln gesteckt. Leicht drehen und schon sollte ein blauer Muffin entstanden sein. In den Schlitz steckt man nun einen Keks. Die Augen flacht man an der Unterseit etwas ab und klebt sie vorsichtig mit etwas Glasur auf den Muffin und ja, das Krümelmonster darf ruhig etwas schielen. Die Glasur muss nun etwas aushärten und dann steht dem Vergnügen ein echtes Krümelmonster zu verspeisen nichts mehr im Weg. 

Mittwoch, 7. März 2012

Omelette mit Hühner-Gezupfe aus Blitzküche von Stefan Marquard

Aus Stefan Marquards neuem Buch Blitzküche habe ich euch ja bereits ein Rezept vorgestellt und versprochen, die folgende Rezension des Buches noch nachzulegen. Wie erwähnt ist es mein erster Marquard und ich war sehr gespannt, da ich ihn als Typen und seinen Kochstil sehr mag, auch, wenn er irgendwie ganz anders kocht, als ich es (bisher) tue. Einer Meinung sind wir allerdings, was frische, regionale und saisonale Zutaten angeht. Darauf legt Marquard wert und sagt das auch klipp und klar.

Schnell gekochte Gerichte soll es also geben, aber Achtung! Marquard sagt auch, dass das nicht bedeutet, dass Kochen keine große Sache ist, sondern eher - ich zitiere - "eine der genialsten und erfüllendsten Beschäftigungen der Welt"! Damit ist klar, dass es bei Blitzküche nicht um schnell hingerührte Gerichte geht, sondern um viel mehr. Und so bekommt der Leser, bevor es zu den Rezepten geht, etwas über die Wichtigkeit von Planung beim Kochen erzählt. "Gut vorbereitet ist halb gekocht..." ist dabei der Wahlspruch, der in dem Vorschlag gipfelt monatlich einen Produktionstag einzulegen, an dem Grundprodukte, wie Dressings, Tomatensoße oder Brühe in größeren Mengen hergstellt werden. Welche Küchenhelfer dabei nicht fehlen dürfen (eine Ode an den Schnellkochtopf ist auch dabei) wird selbstverständlich ebenso aufgezeigt, wie ein Überblick und einige Gedanken zu Obst und Gemüse, Fisch, Fleisch, sowie Kräuter und Gewürze. Nach dieser Einführung bekommt man schon Lust aufs Kochen. Schauen wir uns aber mal an, wie dieses Buch den Bewertungskategorien der No Kitchen For Old Men standhält:

Rezepte - ★★★★★★☆
Die Rezepte unterteilen sich in die Kategorien Basics, Salate und Gemüse, Suppen und Eintöpfe, Nudeln und Eier, Fisch, Geflügel und Fleisch. Nichts Außergewöhnliches bisher. Die Basics beschränken sich auf das herstellen selbstgemachter Vorräte, wie Tomatensoße, Dressings oder Brühen, sowie Tipps zur Vorbereitung von Gemüsen, Nudeln oder Kartoffeln. Wie der Name "Basics" schon sagt werden hier keine Kochwunder vollbracht, sondern eine Basis geschaffen, um die folgenden Gerichte im Buch gut bearbeiten zu können. Die Rezepte klingen sehr gut und die von mir bereits hergestellte Geflügelbrühe war wirklich super. Die weiteren Rezepte machen wirklich Lust aufs Kochen. Kreativität ist wie gewohnt oberstes Gebot bei Marquards Rezepten und man darf überrascht sein über Kombinationen wie Backpflaume/Tomate/Mozzarella oder Kreationen wie Armer Avocado-Melonen-Ritter. Ansonsten ist für jeden Geschmack etwas dabei: asiatisch, mediterran, leichte deutsche Kost. Ein toller, abwechslungsreicher Mix von schnellen Rezepten, die allesamt in maximal 30 Minuten zu kochen sind. Kochen macht zwar riesig Spaß, aber wer will schon Tag für Tag Stunden in der Küche verbringen. 

Fotos - ★★★★★☆☆
Stefans frühere Nachbarin Catia Vetter war für die Fotos zuständig, die ihr sehr gut gelungen sind. Sicher nicht die Königsklasse in Sachen Foodfotografie, aber die Bilder machen Appetit und das ist schon viel wert. Jedes Rezept hat sein Foto, dafür gibts wie gewohnt einen Haufen Sterne. Einen weiteren für die Zutatenfotos, auf denen übersichtlich alle benötigten Zutaten aufgezeigt werden. Das hilft Stefan Marquards Tip zu beherzigen, vor dem Kochen alle Zutaten parat zu legen. Zudem schafft es Klarheit und Übersichtlichkeit, womit wir schon beim nächsten Punkt angelangt sind.

Übersichtlichkeit - ★★★★★★★
Nahezu alle Rezepte sind auf einer Doppelseite angeordnet. Das Zutatenfoto hilft, sich einen ersten Überblick zu verschaffen, ebenso natürlich, wie das Rezeptfoto. Zutatenliste und Rezepttext sind klar und einfach strukturiert. Kleine farbig hinterlegte Kästchen beinhalten weitere Tipps zu einzelnen Zutaten, Aufbewahrungsmöglichkeiten oder Bearbeitungshinweisen. Sehr stark! Das Rezeptregister ist auf einer Doppelseite abgedruckt. Pluspunkt für das Vermeiden lästigen Blätterns. Ansonsten gehört das Register auch zu den besseren seiner Art. Das Omelette findet man zum Beispiel unter E wie Eier, H wie Hühnerfleisch, O wie Omelette, S wie Spinat und T wie Tomatensoße. In allen Hauptkategorien vertreten und auch unter einigen Nebenzutaten zu finden. Perfekt, weil leicht wieder auffindbar.

Persönlichkeit - ★★★★☆☆☆
Vom Stil her ist das Buch ein einfaches Kochbuch mit vielen Tipps ohne viel drumrum. Es ist ja auch schließlich keine Zeit da für großes Palaver. Die Aufmachung ist modern und nicht übertrieben. Zu erwähnen ist hierbei der Einband aus Pappe (!), hatte ich so auch noch nicht, sieht aber nett aus.

Gekocht habe ich bereits die Geflügelbrühe (top), den Kartoffel-Kürbis-Eintopf (sehr stark) und das folgende Omelette mit Hühner-Gezupfe vom Huhn aus der Geflügelbrühe. Auch dieses Gericht hat nicht enttäuscht.

Omelette mit Hühner-Gezupfe
Omelette mit Hühner-Gezupfe

Zutaten:
150g gekochte Kartoffeln
100g Lauch
2 EL Pflanzenöl
Salz, Pfeffer
4 Eier
50g Spinat
4 Stängel Petersilie
150g gezupftes Fleisch vom Suppenhuhn
150ml Tomatensauce
1 TL Butter
100g rote Spitzpaprika

Zubereitungszeit: 15 Minuten!

1. Den Backofen auf 220°C vorheizen. Die gekochten Kartoffeln schälen und in 3 mm dicke Scheiben schneiden. Den Lauch waschen, putzen und in Ringe schneiden.

2. Das Öl in einer großen Pfanne (oder 2 kleineren) auf mittlerer Stufe erhitzen. Kartoffeln und Lauch darin braten, bis sie leicht bräunen, mit Salz und Pfeffer würzen.

3. Inzwischen die Eier in einer Schüssel verquirlen, salzen und pfeffern. Den Spinat waschen, putzen und trockenschleudern. Die Petersilie waschen, die Blätter grob schneiden. Spinatblätter, Petersilie und das gezupfte Suppenhuhn zu den Kartoffeln in die Pfanne geben und mit 50 ml Tomatensauce mischen. Die Butter unterrühren und alles gut erhitzen.

4. Die Kartoffelmischung gleichmäßig in der Pfanne verteilen und die Eier darüber gießen. Etwa 1 1/2 Minuten bei mittlerer Hitze stocken lassen. Dann die Pfanne in den vorgeheizten Backofen stellen und weitere 2-3 Min. garen.

5. Die Paprikaschote waschen, halbieren, Kerne und Stielansatz entfernen. Die Schote in sehr feine Streifen hobeln. Das Omelette auf einer Platte mit den Paprikastreifen anrichten. Die restliche Tomatensauce dazu servieren.

Quelle: Stefan Marquard, Blitzküche, Gräfe und Unzer Verlag, 2012, S. 72f.
Rezept drucken

Praxistest - ★★★★★★☆
Leider habe ich beim Kochen vergessen auf die Uhr zu schauen, aber viel länger als die vorgegebene Zubereitungszeit von 15 Minuten kann es nicht gedauert haben. Die Kartoffeln hatte ich am Tag vorher schon mitgekocht, das Hühnergezupfe war auch noch frisch, nur die Tomatensoße hatte ich nicht zur Hand und habe sie durch einen Teil Ajvar ersetzt. Das Rezept war simpel nachzukochen, es ging schnell und schmeckte lecker. Mission erfüllt!

Zusammenfassend erhalten wir folgendes, subjektives Ergebnis:

Gesamtwertung - ★★★★★
Blitzküche ist ein tolles Buch für jedermann - Kochanfänger und Hobbyköche, die auch ab und an mal beim Kochen auf die Uhr achten müssen. Die vielen Tipps sind sehr hilfreich, vor allem der Verweis auf einen Produktionstag und sonstige Hinweise auf gute Planung und Vorbereitung sind goldwert, wenn man keine Stunden in der Küche verbringen möchte oder kann. Kochanfänger können hier an einfachen Rezepten das Kochen erlernen, ohne gleich zeitlich und inhaltlich überfordert zu werden. Wer bis Abends arbeiten muss und bisher keine Lust mehr hatte sich noch lange an den Herd zu stellen ist nun auch seine Ausrede los, denn durch gute Vorbereitung gelingt es Marquard diese Zeit auf ein Minimum zu reduzieren und zudem leckere, moderne Gerichte auf den Tisch zu bringen. Blitzküche ist ein Buch für den Alltag, aber nicht so "alltäglich", dass ich mich nicht darüber freuen würde, wenn sie auf den Tisch kämen, wenn ich bei Freunden eingeladen bin. Ganz im Gegenteil. Für Freunde der vegetarischen Küche sei gesagt, dass der Fleischanteil recht hoch ist, sich einige Gerichte durch Verwendung von Gemüse- statt Geflügelbrühe oder das Weglassen von beispielsweise Speck (keine Ahnung, warum man das tun sollte) vegetarisieren lassen.

Blitzküche
Stefan Marquard
Blitzküche
144 Seiten, mit ca. 150 Farbfotos
Format 23 x 24 cm
Broschur
erschienen bei GU
ISBN 978-3-8338-2708-2
16,99 €

Montag, 5. März 2012

Foto-Rezept-Index

Foto-Rezept-Index
Wenn es darum geht Appetit auf ein Gericht zu bekommen, dann spielt ein Bild eine große Rolle. Einer der Gründe, weshalb uns bei unseren Kochbuchbesprechungen Fotos so wichtig sind. Und um unseren Gerichten neben dem regulären Rezept-Index auch ein bischen mehr rein visuells Rampenlicht zu gönnen, haben wir einen Foto-Rezept-Index gebastelt: alle Fotos auf einen Blick ohne ablenkende Worte. Foodporn eben. Den Link findet ihr ab jetzt oben, direkt unter unserem Schriftzug. Enjoy.

Freitag, 2. März 2012

Roasted Red Pepper Sauce

Als Flaneur im Internet lasse ich mich treiben, gelange mit jedem Klick weiter weg von meinem Ausgangpunkt und staune schweigend. Manche Verbindungen, manche Passagen, kann man später nicht mehr nachvollziehen. Manchmal erinnert man sich jedoch an markante Merkmale auf dem Weg und ist überrascht wie man von hier nach dort gelangte. Und manchmal hinterlässt man Spuren - nicht jene, die man ohnehin immer hinterlässt und die man gern verwischen möchte, sondern bewußte Spuren, die von anderen aufgegriffen werden. A.D. beispielsweise sammelt solche Spuren in ihrer to-cook-list. Eine clevere Idee wider des Vergessens in der sie Rezepte notiert, denen man irgendwann beim flanieren begegnete und die sonst vielleicht verloren gingen. (Und ein kleiner Hinweis zu eben dieser to-cook-list: drei der derzeit 26 gelisteten Rezepte stammen aus dieser Küche. Und noch eine weitere Randbemerkung: lieber Jim, zwei der drei Gerichte stammen von mir. Booyah.)

Rezepte notiere ich mir zwar (noch) nicht in einer solch praktischen Liste, sondern mache mir völlig diffus andere Vermerke oder poste es letztlich nach dem Zubereiten hier. Eines dieser unbedingt nachzukochenden Rezepte auf meiner gedachten Liste findet sich eben bei A.D., die sagt, sie habe es von jemand anderem und dieser wiederum von Ree und die wiederum von James aus Californien - wie das eben so ist beim Flanieren. Ein Roasted Red Pepper Sauce Rezept. Und es verändert sich immer ein klein wenig. Das mag ich übrigens.

Was mich sofort anmachte war die Farbe. Das kräftige Orange ist DIE Farbe für mich wenn es um Pastasaucen geht. Der Witz daran ist gleich dreifach: Auf den ersten Blick erwartet man eine sahnige Tomatensauce, doch (1) statt Tomaten finden sich darin Paprika. Im Idealfall genauer gesagt (2) Spitzpaprika, die etwas milder und vor allem süßlicher schmecken, und das Aroma sogar noch um Längen steigern, wenn man sie (3) röstet. Roasted Red Pepper Sauce. Dazu die bevorzugte Sorte Pasta, denn Pasta ist nicht gleich Pasta, und es könnte draußen Scheiße regnen und ihr hättet dennoch ein wohliges Grinsen im Gesicht. RRPSFTW!

Roasted Red Pepper Sauce
Roasted Red Pepper Sauce

Zutaten
250 Pasta (z.B. Casarecce)
2 Spitzpaprika
1-2 EL Nüsse (Anfang des Monats: Pinienkerne, Ende des Monats: Mandeln)
1 Zwiebel (rot wäre geil)
1 Knoblauchzehe
2 EL Sahne
2 EL Frischkäse
1 handvoll Petersilie
1 EL Olivenöl
Salz & Pfeffer
Parmesan

Zunächst die Paprika rösten: dafür die Paprika grillen bis sich die Schale schön schwarz färbt und Blasen wirft. Vom Grill/Pfanne/Griddle nehmen, UM ALLES IN DER WELT NICHT MIT WASSER ABSPÜLEN!, und in einem verschlossenen Gefrierbeutel schwitzen lassen. In der Zwischenzeit Zwiebel, Knoblauch und Petersilie fein hacken. Nüsse ohne Fett in einer heißen Pfanne kurz anrösten. Sobald die Paprikas deutlich abgekühlt sind und man sich die Finger nicht verbrennt, die Schale abziehen, was nach dem kurzen Saunaaufenthalt sehr leicht geht. Paprika und Nüsse in einen Mixer geben, Schlater umlegen und warten bis eine glatte, rötliche Masse daraus wird. Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und darin erst Zwiebeln anschwitzen und dann Knoblauch hinzugeben. Wenn die Zwiebeln glasig sind die Sauce hinzufügen und mit einer kräftigen (kräftigen!) Prise Salz würzen und bei mittlerer Hitze ein paar Minuten köchlen lassen. Vom Herd nehmen, Sahne und Frischkäse untermengen und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Die nach Packungsangaben gekochte Lieblingspasta hinzugeben und die Petersilie untermengen. Mit frischem Parmesan zum selber hobeln servieren. Hach. Da ist das Grinsen.

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