Episodenfilme sind so eine Sache. Von manchen Episoden wünscht man sich, sie würden länger dauern. Bei anderen wartet man mehr oder minder geduldig darauf, dass die nächste möglichst bald beginne. Dieses Wagnis wird noch gesteigert, wenn nicht ein Regisseur für das Zusammenspiel der einzelnen Erzählstränge verantwortlich ist, sondern mit jeder kleinen Anekdote ein anderer das Spiel aufnimmt. In die Hände vieler wurde eine Hommage an Paris gelegt, die in ursprünglich 20 Kurzgeschichten das urbane Leben in den 20 Bezirken, den Arrondissements der französischen Hauptstadt, porträtieren sollte. 18 Episoden wurden letztlich für den Film ausgewählt und die Zusammenstellung von Regisseuren und Schauspielern liest sich wie ein turbulenter Gemischtwarenladen, bei dem für jeden etwas dabei zu sein scheint. So widmen die Coen Brüder dem ersten Arrondissement der Stadt eine skurrile Anekdote, in der ein Tourist (großartig wie eh und je: Steve Buscemi) versucht mit den Gepflogenheiten der französischen Métro zurechtzukommen: Was immer du tust, schau deinem Gegenüber niemals in die Augen. Im zweiten Bezirk gewährt ein mysteriöser Cowboy (Willem Dafoe) einer Mutter (Juliette Binoche) ein Wiedersehen mit ihrem verstorbenen Sohn, während im nur einige Kilometer entfernten achten Bezirk ein junger Tourist (Für-Immer-Frodo Elijah Wood) fasziniert eine Vampirin beim Blutsaugen beobachtet. Das klingt zwar nach einer Episode von Wes Craven, doch obgleich der Altmeister des Horror tatsächlich eine Epsiode für Paris je t'aime schrieb, handelt dessen von einem verliebten Pärchen, welches auf dem Friedhof Père-Lachaise plötzlich an ihrer Beziehung zweifelt. Keinen geringeren als den Geist von Oscar Wilde lässt Craven hier auftauchen, um das junge Glück wieder glücklich zu machen; gespielt von Regisseur-Kollegen Alexander Payne, der es sich ebenfalls nicht nehmen lässt, eine Geschichte über Paris zu schreiben. Ebenso wie der deutsche Filmemacher Tom Tykwer, dem auf gewisse Weise die ganze Idee zu verdanken ist. Seinen Kurzfilm über einen blinden jungen Mann, der nach einem Telefonanruf seiner Freundin (Natalie Portman), die ihm kurzab verkündet sich von ihm trennen zu wollen, noch einmal ihr gemeinsames Leben im Geiste passieren lässt, präsentierte Tykwer bereits zwei Jahre zuvor auf der Berlinale und es entstand die Idee der filmischen Hommage an Paris.
Auch bei Paris je t'aime gilt mein oben erwähntes Credo bezüglich Episodenfilmen. Manche sind sehr gelungen, manche erreichen nur Mittelmaß. Und dennoch erscheint mir der Film als eine überraschend gelungene Inszenierung, bei der die schönen Geschichten über das Leben, die ungewöhnlichen Zufälle, kleinen Wunder und skurillen Begebenheiten, die an diesem einen Tag in Paris geschehen, ein wunderbares Bild der Stadt skizzieren. Und glücklicherweise machten sich sowohl die Kritiker als auch die Besucher dieses kleinen Filmes ein ähnliches Bild, denn bereits letztes Jahr erschien sozusagen die Fortsetzung dieses städtischen Bilderbuches. Wieder kamen zahlreiche Filmschaffende zusammen, um anekdotenhaft über eine weitere ikonische Stadt zu berichten: New York. Aber darüber erzähle ich ein anderes Mal.
Auch bei Paris je t'aime gilt mein oben erwähntes Credo bezüglich Episodenfilmen. Manche sind sehr gelungen, manche erreichen nur Mittelmaß. Und dennoch erscheint mir der Film als eine überraschend gelungene Inszenierung, bei der die schönen Geschichten über das Leben, die ungewöhnlichen Zufälle, kleinen Wunder und skurillen Begebenheiten, die an diesem einen Tag in Paris geschehen, ein wunderbares Bild der Stadt skizzieren. Und glücklicherweise machten sich sowohl die Kritiker als auch die Besucher dieses kleinen Filmes ein ähnliches Bild, denn bereits letztes Jahr erschien sozusagen die Fortsetzung dieses städtischen Bilderbuches. Wieder kamen zahlreiche Filmschaffende zusammen, um anekdotenhaft über eine weitere ikonische Stadt zu berichten: New York. Aber darüber erzähle ich ein anderes Mal.
Für mein Rezept habe ich mir sozusagen eine eigene Episode über Paris überlegt. An der Rue Royale im achten Arrondissement der Stadt findet sich die 1862 gegründete Bäckerei Ladurée, die für ihre Macarons bekannt ist. Natürlich habe ich nicht das Original Rezept und möchte mich auch gar nicht bei meinen begrenzten Fähigkeiten mit der Ruhmeshalle der Feinbäcker messen, welche seit dem frühen 20. Jahrhundert ihre meist geheimen Zubereitungsweisen dieser süßen Köstlichkeit gegeneinander ausspielen. Der Film porträtiert ja auch mehr das alltägliche Leben in seinen so groben wie liebenswerten Spielweisen. Und in diesem Sinne sollen auch meine Macarons betrachtet werden. (Besonders für die Füllung erlaube ich es mir sehr frech und flexibel zu sein!) Aus verschiedenen Rezepten und Zubereitungshinweisen, aber vor allem von der wunderbaren Französin Helene Dujardin beeindruckt, reiche ich meine bescheidene und alltagstaugliche Variante auch gleich noch bei Tobias ein, der gerade ein Kochevent zum Thema Frankreich bietet.
Je t'aime Macarons
Zutaten:
(Für ca. 15 - 20 Macarons)
90 g Eiweiss (2-3 Eier)
1 Prise Salz
30 g Kristallzucker
200 g Puderzucker
110g gemahlene Mandeln
Zutaten zum Färben
Das Eiweiß in einem Mixer schaumig schlagen und dabei langsam den Kristallzucker und das Salz unterheben, bis eine glatte Masse entsteht – nicht länger. Die gemahlenen Mandeln bei Bedarf noch einmal in einer Küchenmaschine feinmahlen lassen und mit dem Puderzucker vermengen. Jetzt die Puderzucker-Mandel-Mischung nach und nach langsam unter das Eiweiß heben und je nach Bedarf auch ein Färbemittel (Kakao, Lebensmittelfarbe, etc.) zugeben. Helene sagt, man hat dafür genau 50 Schläge zur Verfügung, wobei man mit großen Bewegungen beginnt und dann zunehmend kleinere macht. Also laut mitzählen und sich am Ende über eine Masse freuen, die wie Lava vom Teigschaber tropft. Die Masse in einen Spritzbeutel geben und etwa 30 bis 40 rund 3cm breite Kleckse auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech verteilen. Während die kleinen Kerle jetzt noch 30 Minuten ruhen, den Ofen bei Umluft – das scheint hier sehr wichtig zu sein – auf 140°C vorheizen. Anschließend die Hälften rund 15 bis 20 Minuten backen und anschließend auskühlen lassen. Jetzt jeweils eine Hälfte mit einer Füllung bestreichen und die andere oben drauf plazieren. Wie erwähnt wich ich frech von der oft üblichen Buttercreme als Füllung ab. Für die hellen Macarons im Bild verwendete ich schlicht dunkle Schokocreme (sic!) oder Milchcreme (sic!). Ein Blech grün gefärbter Macarons habe ich mit geshredderten Pistazien, die ich mit Marzipanrohmasse vermengte gefüllt. Sehr simpel. Sehr lecker. Die französischen Backgötter von Ladurée sagen, dass die Macarons erst nach zwei Tagen die perfekte Konsitenz erreichen. Erst dann sind sie außen knusprig und innen weich. Fraglich bleibt dabei, ob man so lange warten kann.
Mehr Beiträge aus der Reihe Essen wie im Film.
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