Was spricht gegen das Küchengerücht?
Al dente bedeute lediglich, dass die Nudeln fertig gekocht und nicht, dass man sie halb gar essen solle. Dies sei vor allem in Deutschland ein verbreiteter Irrtum, der immer mehr Menschen gedankenlos dazu verleite, auf halb rohen Nudeln herumzukauen, weil sie eben "bissfest" sein sollten.
(Quelle: Ludger Frisch - Kleines Lexikon der Küchenirrtümer)
George sagt zum Küchengerücht:
Mit dem Gegenargument von Herrn Frisch stimme ich überhaupt nicht überein. Mal abgesehen davon, dass ich ab und an gern mal an wirklich völlig rohen Nudeln herumknabbere, mag ich es sehr gern, wenn man bei Nudeln etwas zu kauen hat. Wenn ich mich dazu entscheiden müsste, die Nudeln entweder kürzer oder länger als die auf der Packung angegebene Kochzeit zu garen, würde ich sie eher früher herausnehmen. Ganz klar: Daumen hoch für al dente! Mir gleich ob das ein Irrtum sein soll, ich will meine Nudeln kauen müssen!
Jim sagt zum Küchengerücht:
Ich mag meine Nudeln weder zu weich, noch zu hart, also etwa so, wie man meint, dass "al dente" sein soll. Wenn die Packung sagt, ich soll die Nudeln 8 Minuten kochen, dann tue ich das auch. Aber Gott sei Dank gibt es dafür kein Gesetz und jeder, der seine Nudeln mit etwas mehr Biss mag, darf sie ungestraft nach sechseinhalb Minuten herausnehmen. Und all diejenigen, die Omas 20-Minuten-Nudeln liebten, sollen diese auch weiter so zubereiten. Denn gut ist, was schmeckt! Nudeln müssen also nicht zwingend "al dente" sein.
Was sagt ihr?
Ich habe immer vermutet, daß sich die Anmerkung darauf bezieht, daß oft in ital. Pastarezepten Nudeln und Soße gemischt werden und dort noch einige Zeit nachgaren, was mitbeachtet werden sollte.
AntwortenLöschenWie bekommt man denn bei Nudeln aus frischem Nudelteig das "bissfeste" al dente hin?
AntwortenLöschenIch denke, die Vorgabe "Nudeln müssen al dente sein" kam zur selben Zeit auf, als hierzulande die bislang gebräuchlichen Eiernudeln mehr und mehr durch italienische Pasta ersetzt wurde. Aus meiner Kindheit und aus manchen abgelegenen Hillbilly-Enklaven im finstersten Osten kenne ich noch die typisch deutsche Zubereitungsweise von *Nudeln*.
AntwortenLöschenWelche vorsah, dass selbige so lange gekocht wurden, bis sie kurz davor waren, zu Brei zu zerfallen und dann mit jeder Menge kaltem Wasser abgeschreckt wurden, um den Garprozeß zu stoppen.
Kalte, matschige Nudeln. Yum.
Dann setzte sich so allmählich die Variante "italienisch, ohne Ei" durch und damit auch die Kochweise "gar, aber nicht matschig und auf keinen Fall in kaltem Wasser ersäuft".
...denke ich mir so, als Küchenlaie... ;)
Ich denke, dass der Hinweis al dente bei manchen Billig-Nudel-Fabrikaten durchaus angebracht ist. Weil es dann meist kein "dazwischen" gibt. Da kommt nach knackig dann auch gleich Matsch. Ich habe mittlerweile ein paar Pastasorten gefunden, die eine Minute länger nicht unbedingt übel nehmen. Und am besten finde ich, kann man das mit selbstgemachter Pasta steuern. Je mehr Pastagrieß drin ist, um so knackiger sind sie im Biss
AntwortenLöschenal dente bedeutet für mich auch fertig gekocht und nicht auf einer halb garen Nudel herum zu kauen. Wie Ollie schon richtig meinte, bei frischen Nudeln geht auch nix al dente und kochen wir die jetzt alle falsch?
AntwortenLöschenEs kommt letztlich immer darauf an, was man unter den Begriffen "gar", "bissfest" oder eben auch "al dente" versteht. Ich muss sagen, dass ich auswärts öfter mir zu weiche Nudeln esse, als solche, die ich mit "gar", "bissfest" oder eben "al dente" beschreiben würde. "Gar" bedeutet für viele aber eben auch "schön weich", das mag ich gar nicht.
AntwortenLöschen@Andrea: Ja, an Oma-Nudeln kann ich mich auch erinnern. In meinem Fall sind es Opa-Nudeln, aber die breiige Konsitenz scheint die gleiche.
@Olli & Edekaner: wie Frau Kampi schon geschrieben hat, bekommt man "bissfestere" frische Pasta hin, indem man die Menge an Hartweizengrieß in dem Teig erhöht. Das geht schon.
Mir schmecken die Nudeln in al dente auch besser als der manchmal servierte Nudelmatsch auf dem Teller. Wobei bei mir al dente so auf den Punkt sein muß, dass der Kern kurz vorm weich ist, aber nicht mehr roh. Schwierige Angelegenheit manchmal. Aber meistens klapp es.
AntwortenLöschenwie jetzt?
AntwortenLöschenin meinen Nudelteig kommt nur Hartweizengrieß, Wasser und Salz und in die Eierversion eben Hartweizengrieß, Eier und Salz. Ohne Wasser oder Ei ist halt blöd zum Formen ;-) Die Nudeln aus diesen Teigen sind generell etwas Bissfester als bei der gekauften Ware. Auch die Karenzzeit beim Kochen ist dementsprechend größer. Leider nicht nur beim Garen hat es der Hartweizengrieß in sich, auch die Teigbereitung ist nicht von Zucker. Meine verreckte Kitchen Aid weiß ein Lied davon zu singen, seitdem ist Handarbeit Trumpf :-(
Trotzdem lieber weicher als dass es staubt beim Kauen.
Ich bin und bleibe bei "bissfest". Im Notfall lieber etwas kerniger als zu weich. Ist die Nudel erstmal verkocht, nützt die beste Pastasauce gar nix mehr.
AntwortenLöschenThat's the spirit! Go Ellja! ;)
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