Jetzt wo ich einen eigenen Garten habe stehe ich wahrscheinlich auch bald vor dem Problem einen ganzen Haufen Gemüse und Obst verarbeiten zu "müssen", bevor es nicht mehr genießbar ist. Leider kann ich nicht mehr auf den großen und großartigen Erfahrungsschatz meiner Omas zurückgreifen, was das Einmachen und Konservieren von Lebensmitteln angeht. Abhilfe soll nun ein Buch schaffen mit ich traditionelle Techniken des Konservierens neu entdecken kann. Es handelt sich um Natürlich hausgemacht! von Lynda Brown, erschienen bei Dorling Kindersley.
Ich finde das Thema des Buches extrem spannend. Nicht nur, weil ich jetzt endlich erfahre, was ich mit meinem ganzen Gemüse anfangen kann, sondern auch, weil ich auch bei solchen "Konserven" entscheiden kann, was in meinem Essen drin ist und was nicht. Aber schauen wir uns das ganze Mal anhand unserer Bewertungskategorien mal im Einzelnen an:
Ich finde das Thema des Buches extrem spannend. Nicht nur, weil ich jetzt endlich erfahre, was ich mit meinem ganzen Gemüse anfangen kann, sondern auch, weil ich auch bei solchen "Konserven" entscheiden kann, was in meinem Essen drin ist und was nicht. Aber schauen wir uns das ganze Mal anhand unserer Bewertungskategorien mal im Einzelnen an:
Rezepte - ★★★★★☆☆
Das gliedert sich in eine ganze Reihe von Kapiteln. Vorab bekommt der Leser viel wissenswertes über das Konservieren, benötigte Hilfsmittel und Küchenutensilien, sowie Hygiene und Aromazutaten erklärt. Das ganze ist recht kurzweilig gehalten und aufgrund einer Reihe von Abbildungen gut und schnell zu verstehen.
Die eigentlichen Rezepte untergleidern sich in die Kapitel Trocknen, Einfrieren, Konfitüre, Chutneys und Pickles, Eingemachte Gaumenfreuden, Einlegen, Einsalzen, Pökeln und Wursten, sowie Räuchern. Uff! Könnte man denken und ja, das ist eine ganze Menge an Konservierungsmethoden, an die ich nicht alle gedacht hatte, als ich mir dieses Buch aussuchte. Diese unglaublich Vielzahl an verschiedenen Methoden und somit auch verschiedenen Rezepten ist sicher ein Pluspunkt dieses Buches. Man erfährt etwas über nahezu jede dem Menschen bekannte Konservierungsmethode und kann somit sein Gemüse auf die verschiedensten Arten konservieren. Das finde ich schonmal sehr gut, weil dadurch eine gewisse Abwechslung ins Essen kommt. Was unter dieser Vielfalt leidet ist die Kreativität. Ich finde die dargestellten Rezepte im Gros nicht sonderlich kreativ. Das heißt, dass es sich bei den Rezepten eher um die klassichen Rezepte handelt, als um neue, innovative Kreationen von Marmelade, Ketchup, Wurst und Co. Für den Einsteiger ist das sicherlich nicht so das große Manko, weil er erstmal genug damit zu tun haben wird die klassichen oder besser: einfachen Zubereitungen umzusetzen. Auch hier kommt es eben darauf an, wer die Zielgruppe ist und da es sich eindeutig an Einsteiger richtet und Grundlagen vermittelt kann ich nicht viele Sterne abziehen, da das Buch genau das tut.
Die eigentlichen Rezepte untergleidern sich in die Kapitel Trocknen, Einfrieren, Konfitüre, Chutneys und Pickles, Eingemachte Gaumenfreuden, Einlegen, Einsalzen, Pökeln und Wursten, sowie Räuchern. Uff! Könnte man denken und ja, das ist eine ganze Menge an Konservierungsmethoden, an die ich nicht alle gedacht hatte, als ich mir dieses Buch aussuchte. Diese unglaublich Vielzahl an verschiedenen Methoden und somit auch verschiedenen Rezepten ist sicher ein Pluspunkt dieses Buches. Man erfährt etwas über nahezu jede dem Menschen bekannte Konservierungsmethode und kann somit sein Gemüse auf die verschiedensten Arten konservieren. Das finde ich schonmal sehr gut, weil dadurch eine gewisse Abwechslung ins Essen kommt. Was unter dieser Vielfalt leidet ist die Kreativität. Ich finde die dargestellten Rezepte im Gros nicht sonderlich kreativ. Das heißt, dass es sich bei den Rezepten eher um die klassichen Rezepte handelt, als um neue, innovative Kreationen von Marmelade, Ketchup, Wurst und Co. Für den Einsteiger ist das sicherlich nicht so das große Manko, weil er erstmal genug damit zu tun haben wird die klassichen oder besser: einfachen Zubereitungen umzusetzen. Auch hier kommt es eben darauf an, wer die Zielgruppe ist und da es sich eindeutig an Einsteiger richtet und Grundlagen vermittelt kann ich nicht viele Sterne abziehen, da das Buch genau das tut.
Fotos - ★★★☆☆☆☆
Marmeladen im Glas, Sirups in Flaschen, Gemüse im Glas, Obst im Glas. Was will man machen, da lässt sich nicht viel rausholen. Die verwendeten Fotos sind ok, aber lösen keine Foodgasmen aus. Man erkennt, worum es sich handelt. Wenn denn ein Foto beim Rezept dabei ist - das ist leider nicht immer der Fall und das mag ich ja bekanntlich nicht so gerne. Positiv hervorheben möchte ich die step-by-step-Fotos, die man bei vielen Gerichten findet und die sicher bei unbekannteren Techniken des Konservierens weiterhelfen können.
Übersichtlichkeit - ★★★★★★★
Die Übersichtlichkeit ist vorbildlich. Vor jedem Kapitel finden sich Bilder von Früchten oder Gemüse, das sich für die jeweilige Konservierungsmethode eignet. Die Rezepte sind klar und übersichtlich aufgebaut mit einer Zutatenliste und der Rezeptbeschreibung, teilweise sogar unterstützt von step-by-step-Bildern. Verschiedene Tabellen im Buch lassen einen gut überblicken, welche Gemüse sich wofür eignen, welche Aromen wozu verwendet werden können oder welche Lagerzeiten das Obst und Gemüse im Tiefkühler hat. Last but not least ist auch das Register so gut aufgebaut, dass man zum einen suchen kann, was man mit einer Heidelbeere alles anstellen kann, indem man nur nach Heidelbeere schaut. Zum anderen kann der Konservierer aber auch nach einer Methode suchen, wie Räuchern oder Einsalzen und findet schnell die richtigen Seiten. Auch einzelne Rezepte, wie die Bratwurstschnecke sind mit aufgeführt, ebenso wie einzelne Hilfsmittel, wie der Brennspiritus, mit dem sich ein Pektintest durchführen lässt (!).
Persönlichkeit - ★★☆☆☆☆☆
Persönlichkeit - ★★☆☆☆☆☆
Viel Persönlichkeit hat das Buch leider nicht zu bieten. Da ich Lynda Brown nicht kannte habe ich natürlich erstmal nach einem Foto geschaut. Diese Suche war vergebens. Und das sagt schon viel aus über das Thema Persönlichkeit des Buches. Ich denke, dass das Buch und das Thema durchaus Potential bieten, das ganze etwas emotionaler Aufzuladen. Ein paar Bilder von Lynda Brown in ihrem Garten, ein paar Geschichten, Erfahrungen, Gedanken und Erinnerungen zu einzelnen Techniken. Lieblingsgerichte oder was weiss ich noch. Leider ist davon rein garnichts vorhanden. Immerhin bringt das Thema einen gewissen küchenromantischen Charme mit und unter dem Vorwort ist zumindest die Unterschrift von Lynda Brown abgedruckt. Aber es erscheint alles sehr "steril", was für die Herstellung natürlich vorteilhaft ist wirkt sich negativ auf diese Kategorie aus.
Für den Praxistest habe ich mich für eine Tiefkühlmarmelade entschieden. Noch nie gehört davon. Das wollte ich ausprobieren. Vorteil ist, dass man deutlich weniger Zucker benötigt, als bei "normaler Marmelade". TK-Kirschmarmelade sollte es sein. Nicht aus dem eigenen Garten, weil dort leider kein Kirschbaum steht. Aber das ist nur bedingt schade, weil sich im selben Landkreis eines von Europas bedeutensten Kirschenanbaugebieten befindet. So kann man zur Kirschenzeit an jeder wichtigen Bundes- und Landstraße Kirschenverkäufer stehen sehen, die einen mit tollen Kirschen aus der Heimat versorgen.
Tiefkühl-Kirschmarmelade
Zutaten:
500g Kirschen
1 EL Zitronensaft
1 EL Agar-Agar-Flocken oder 1 TL Agar-Agar-Pulver
120g Zucker
einige Tropfen Mandelextrakt
1. Die Früchte rechtzeitig auf Zimmertemperatur bringen. Die Kirschen halbieren, entsteinen und mit dem Zitronensaft in eine Schüssel geben. Mit einem Kartoffelstampfer oder einer Gabel grob zerdrücken, aber kein glattes Püree herstellen. Es sollten noch Fruchtstücke vorhanden sein.
2. In einem kleinen Topf 200ml Wasser füllen. Das Agar-Agar hineinstreuen und 2-3 Minuten quellen lassen. Den Topf behutsam schwenken und die Flüssigkeit bei schwacher Hitze ohne Rühren langsam zum Kochen bringen. 3-5 Minuten köcheln lassen, dabei gelegentlich umrühren, damit sich das Agar-Agar auflöst.
3. Den Zucker hinzufügen und bei schwacher Hitze 2-3 Minuten rühren, bis er sich aufgelöst hat. Den Topf von der Kochstelle nehmen und den Mandelextrakt hineinrühren.
4. Den heißen Sirup über die Kirschen in der Schüssel gießen und dabei behutsam rühren, bis die Zutaten gut vermischt sind.
5. Die Marmelade bis 1cm unter den Rand in Gefrierbehälter füllen, abkühlen lassen, verschließen und etikettieren. Über Nacht in den Kühlschrank stellen, damit die Marmelade geliert, dann einfrieren.
Quelle: Lynda Brown, Natürlich hausgemacht, Dorling Kindersley Verlag, 2011, S. 61
Rezept drucken
Praxistest - ★★★★☆☆☆
In einem kleinen Text über dem Rezept steht: "Diese Marmelade, [...], wird recht fest. Wer sie weicher mag, fügt zusätzlich 60ml Wasser hinzu." Ich mag Marmeladen tatsächlich nicht gern sooo fest und fügte 40ml Wasser hinzu. Das war wohl ein Fehler, denn das Resultat ist nicht vollständig geliert und teilweise sehr flüssig. Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich die Marmelade nicht im Tiefkühler hatte, weil ich sie gleich am nächsten Tag für ein weiteres Rezept brauchte, dass es Freitag geben wird. Also werde ich an dieser Stelle nochmal etwas schreiben, wenn ich die zweite TK-Marmelade aus dem Tiefkühler geholt und probiert habe. Wird sicher bald soweit sein, denn geschmacklich ist sie echt gut. Sehr kirschig und nicht übersüß.
Was mich etwas störte war die angegebene Zubereitungszeit. 20 Minuten plus Wartezeit sollte das ganze dauern. Das war nicht drin. Allein das entkernen der Kirschen dauerte so lange und ich brauchte gut die doppelte Zeit. Alles in allem also ein gemisches Resultat. Geschmacklich gut. Konsistenz fragwürdig, wird eventuell durch das Tiefkühlen besser.
Zusammenfassend erhalten wir folgendes, subjektives Ergebnis:
Gesamtwertung - ★★★★★☆☆
Für Einsteiger in das Thema des Konservierens ein tolles Buch, das einen hervorrangenden Überblick gibt über die verschiedensten Techniken des Konservierens. Man bekommt alle Grundlagen beigebracht und auch eine Reihe schöner einfacher Rezepte geliefert. Ein reines Grundlagenbuch also - für diesen Zweck perfekt. Wer neue kreative Rezepte oder schöne Geschichten zu Rezepten und den Techniken des Konservierens sucht, der sucht hier vergebens.
1 EL Zitronensaft
1 EL Agar-Agar-Flocken oder 1 TL Agar-Agar-Pulver
120g Zucker
einige Tropfen Mandelextrakt
1. Die Früchte rechtzeitig auf Zimmertemperatur bringen. Die Kirschen halbieren, entsteinen und mit dem Zitronensaft in eine Schüssel geben. Mit einem Kartoffelstampfer oder einer Gabel grob zerdrücken, aber kein glattes Püree herstellen. Es sollten noch Fruchtstücke vorhanden sein.
2. In einem kleinen Topf 200ml Wasser füllen. Das Agar-Agar hineinstreuen und 2-3 Minuten quellen lassen. Den Topf behutsam schwenken und die Flüssigkeit bei schwacher Hitze ohne Rühren langsam zum Kochen bringen. 3-5 Minuten köcheln lassen, dabei gelegentlich umrühren, damit sich das Agar-Agar auflöst.
3. Den Zucker hinzufügen und bei schwacher Hitze 2-3 Minuten rühren, bis er sich aufgelöst hat. Den Topf von der Kochstelle nehmen und den Mandelextrakt hineinrühren.
4. Den heißen Sirup über die Kirschen in der Schüssel gießen und dabei behutsam rühren, bis die Zutaten gut vermischt sind.
5. Die Marmelade bis 1cm unter den Rand in Gefrierbehälter füllen, abkühlen lassen, verschließen und etikettieren. Über Nacht in den Kühlschrank stellen, damit die Marmelade geliert, dann einfrieren.
Quelle: Lynda Brown, Natürlich hausgemacht, Dorling Kindersley Verlag, 2011, S. 61
Rezept drucken
Praxistest - ★★★★☆☆☆
In einem kleinen Text über dem Rezept steht: "Diese Marmelade, [...], wird recht fest. Wer sie weicher mag, fügt zusätzlich 60ml Wasser hinzu." Ich mag Marmeladen tatsächlich nicht gern sooo fest und fügte 40ml Wasser hinzu. Das war wohl ein Fehler, denn das Resultat ist nicht vollständig geliert und teilweise sehr flüssig. Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich die Marmelade nicht im Tiefkühler hatte, weil ich sie gleich am nächsten Tag für ein weiteres Rezept brauchte, dass es Freitag geben wird. Also werde ich an dieser Stelle nochmal etwas schreiben, wenn ich die zweite TK-Marmelade aus dem Tiefkühler geholt und probiert habe. Wird sicher bald soweit sein, denn geschmacklich ist sie echt gut. Sehr kirschig und nicht übersüß.
Was mich etwas störte war die angegebene Zubereitungszeit. 20 Minuten plus Wartezeit sollte das ganze dauern. Das war nicht drin. Allein das entkernen der Kirschen dauerte so lange und ich brauchte gut die doppelte Zeit. Alles in allem also ein gemisches Resultat. Geschmacklich gut. Konsistenz fragwürdig, wird eventuell durch das Tiefkühlen besser.
Zusammenfassend erhalten wir folgendes, subjektives Ergebnis:
Gesamtwertung - ★★★★★☆☆
Für Einsteiger in das Thema des Konservierens ein tolles Buch, das einen hervorrangenden Überblick gibt über die verschiedensten Techniken des Konservierens. Man bekommt alle Grundlagen beigebracht und auch eine Reihe schöner einfacher Rezepte geliefert. Ein reines Grundlagenbuch also - für diesen Zweck perfekt. Wer neue kreative Rezepte oder schöne Geschichten zu Rezepten und den Techniken des Konservierens sucht, der sucht hier vergebens.
Lynda Brown
Natürlich hausgemacht! -
Traditionelle Techniken des Konservierens neu entdeckt
256 Seiten, gebunden
über 400 Farbfotografien
ISBN 978-3-8310-1819-2
19,95 €
Huch, Erste ;-)
AntwortenLöschenAlso ich werde die TK-Marmelade sicher ausprobieren, denn in meinem TK-Schrank liegen noch 3 Päckchen Süßkirschen (schon entsteint).
Das wäre dann wohl eine doppelt-TK-Marmelade ;-)
Jetzt muss ich nur noch Agar-Agar in die Küche schmuggeln ...